So, jetzt mal ein kurzer WK Bericht
reiner Wettkampfbericht, zur Stimmung und dem Drumrum später mehr.
Schwimmen lief im Hallenbad wie erwartet besser als draussen, sodaß ich mit wenig Training meine PB auf 1:14:xx drücken konnte und da geht noch einiges, da ich 2Bahnen Brust und 2 Bahnen Kraul im Wechsel geschwommen bin um Kraft zu sparen.
Radfahren lief hingegen nicht ganz so wie geplant. Mir kam das Fahren auf der Rolle um einiges härter vor ( also rein mechanisch) als in freier Wildbahn. Auch dass man kaum Pausen zum Beine hochlegen hat, hat sich irgendwann bemerkbar gemacht. Ich war jedenfalls froh, dass ich nach kurzer Warm-up Phase so ca. 30-31km/h überhaupt halten konnte.
Einziges Problem dabei war, dass ich unheimlich heiß lief. Ich hab so dermassen geschwitzt, wie es nur denkbar ist. Dabei konnte ich kaum genug trinken, wie notwendig gewesen wäre. Irgendwann fing ich an, alle 20km ans Waschbecken im Klo zu rennen und mir den Kopf und Körper mit kaltem Wasser abzuwaschen, um mich etwas zukühlen. Auch die Handtücher auf dem Rücken und Kopf, oder Luftzufächeln von Supportern brachten nur wenig Linderung, aber diese tat unheimlich gut.
Gegen Ende der Radstrecke spürte ich, wie die Körpertemperatur Einfluss auf die Leistung nahm. Da ich da aber nichtmehr allzu lange fahren musste ignorierte ich es und gab nochmal letzte Kraft, weil ich dachte, dass das Laufen aufm Laufband angenehmer sei. ( also im Vergleich zu Rollentraining)
nach 6h18 war ich fertig ( also ca. ein 30-31er Schnitt+etliche Waschbeckenbesuche)
Deshalb freute ich mich, als ich endlich auf dem Laufband war, frische etwas luftigere Klamotten an hatte und loslaufen konnte. Zunächst lief alles gut, aber schon nach ca. 35min lief ich wieder total heiß, und das obwohl ich gerade mal mit ca. 8-9km/h anlief ( das Laufband zeigte nur km/h). Dabei wollte ich doch nix riskieren und bin extra langsam angegangen. Es dauerte nicht lange und ich fing auch während des Laufens zum Waschbecken zu rennen um mich wenigstens zeitweise runterzukühlen. Zum Glück befand sich direkt neben dem Waschbecken auch noch ein Örtchen, sodass ich den regelmäßiger werdenden Verlangen der Verdauung auch gleich nachgeben konnte.
Schon vor KM 10 merkte ich allerdings, wie mir etwas die Kraft schwand. Zunächst drosselte ich das Tempo noch weiter, ass mehr und trank mehr Iso, aber das half nur kurzzeitig.
Noch dachte ich, ich hab das Rennen im Griff, und beschloss ein paar Minuten zu gehen, damit die Kraft zurückkommt, etwas mehr und etwas regelmäßiger zu essen und zu trinken und das Problem würde sich von alleine beheben.
Das Laufen fiel mir immer schwerer, ich ging immer öfter, sehnte mir die selbst auferlegten Klo-Intervalle immer sehnlicher herbei, zeitweise wurde ich richtig müde und hatte erste Probleme mich zu konzentrieren.
Also erstmal angehalten und ne Brezel und nen Riegel verdrückt.
Aber auch das half nur kurz.
Muskulär hatte fast keine Probleme ( also im Vergleich zu nem normalen Mara, oder IM) auch vom Kopf her war ich noch voll da und wollte das Ding unbedingt irgendwie nach Hause bringen.
Aber da war diese Müdigkeit und da war diese Kraftlosigkeit...
Während dieser Zeit war Anja viel vor meinem Laufband und hat mich unterstützt. Als dann Anja kurz vor dem Halbmarathon ihre Form und Farbe mehrmals drastisch wechselte....( Mal zog sie sich mehr in die Breite, dann mehr in die Länge..., sie änderte auch mehrmals kurzzeitig ihre Farbe...) mir fast die Augen zufielen und ich bemerkte, dass ich Probleme habe gerade zu laufen und teilweise Probleme habe Sachen zu focusieren, wusste ich, dass ich SOO das Ding nicht nach hause bringe.
Also erstmal runter vom Band, und überlegen was man tun muss, damit ich überhaupt ankomme.
Also erstmal wieder richtig gefuttert, weil ich dachte, es sei ein beginnender Unterzucker. Ich dachte zwar, dass ich genug gegessen hätte, aber als rel. große und kräftige Person verbrennt man ja doch ordentlich.
Nach der Futterpause wieder rauf aufs Band und es lief besser.........für 1,5km.
Dann fielen mir wieder die Augen zu, Anja unternahm noch merkwürdigere Aktionen mit ihrem Äußeren und ich war irritiert. Also wieder runter vom Band und überlegen, was zu tun ist.
Das bemerkten auch einige der Supporter und ein Teilnehmer; ich wollte eigentlich nur Pause machen, etwas essen und trinken vll ein RedBull oder einen Kaffee gegen die Müdigkeit trinken und dann weiterwandern, aber nixda....
Der Teilnehmer ( der schon im Ziel war) hörte sich meine Probleme an, schickte seine Frau los ( ok, der konnte echt nicht mehr selber gehen..) und sie drückte mir ne Flasche mit salzigem Iso in die Hand. Was soll ich sagen...
In diesem Moment hat mir das Zeug sogar geschmeckt!!!
UND ES HALF!!! Danke vielmals an Wolfgang, das war genau das Richtige.!
Auf einmal konnte ich ohne Müdigkeit 6km/h gehen, das war vorher nur schwer möglich. Ich probierte auch mehrmals die Geschwindigkeit auf 7km/h zu erhöhen, aber da spürte ich sofort, wie die Kraft schwand, also verschob ich das auf später.
Von da an bewegte ich mich im regelmäßigen Wechsel vorwärts von: Iso, Wasser, salziges Iso trinken, essen, probieren obs schneller geht usw. In der Zwischenzeit beruhigte mich Anja, dass das schon irgendwie klappt, blätterte mit mir ein Bilderbuch durch ( das Event-Buch der Challenge 04) und lenkte mich sonstwie ab, z.b. mit den Emus....
Ansonsten hielt mich nichts davon ab auch jetzt noch regelmässig meine Waschbeckenstopps einzulegen. Je länger ich schon das Iso-Salz Zeug trank, desto besser fühlte ich mich und konnte immer mal wieder 500-1000m laufen.
Ganz gegen Ende bin ich dann im Wechsel ca. 6km/h gegangen für 1000m und ca. 8km/h "gerannt" . So konnte ich mich mit Wolfgangs Hilfe aus diesem Tal befreien und mich wenigstens auf den Weg zum Finish machen.
Als ich dann wirklich die 40km marke überschritten hatte und genau wusste, das kann mir jetzt keiner mehr nehmen.....Hey, das war 1a...
Und als ich dann endlich auf die Zielgerade durfte standen wirklich alle bisherigen Finisher da und hiessen mich im Ziel willkommen und selbst die, die noch auf der Strecke waren, konnten einem gratulieren.... das war ein sehr bewegender Moment.
Im Marathon ging es mir sooo schlecht, dass ich in Roth noch nie solange auf dem Fahrrad unterwegs war, wie in Mühldorf auf dem Laufband, deshalb möchte ich hier keine Zeit nennen. Nur soviel: Emu6 war nicht in Gefahr.
_________________ Also ich seh das anders.
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