thilo69 hat geschrieben:
Und wieder drei Postings gespart!
soooo leicht kommst du mir nicht davon
noch ein Versuch: auch dieses Stück der Literatur würden wir nicht haben, wenn sich Goethe nicht mir der Frage nach dem "Sinn des Lebens" beschäftigt hätte.
Von daher: Solche Texte wie der von Patrick Spät sind nett und haben durchaus ihre Berechtigung. Ich persönlich hab schon seit einiger Zeit beschlossen lieber die Primärtexte selber zu lesen, als sie mir durch die Brille eines anderen anzuschauen.
Ist so wie beim Kochen: Manchmal läßt man sich gerne ein wunderbares Menü in einem tollen Rahmen mit abgestimmten Wein servieren und manchmal genießt man es alle Zutaten selber zu kaufen. Sich das Fleisch genau anzugucken, von genau DEM Hofladen das Gemüse zu holen. In der Küche zu stehen und mit dem eigenen Öl oder den eigenen getrockneten Kräuter etwas zu "zaubern", dass einem ganz persönlich am besten gefällt.
oder für Thorsten: Du sagst doch immer die Fertigräder sind manchmal schon klasse, aber dennoch gibt es wenig Kompletträder, bei denen Du mit mehr als 75% der Ausstattung zufrieden bist. Also baust Du sie lieber selber zusammen und beschäftigst Dich dafür mit den Feinheiten der einzelnen Komponenten.
Ich mach das nunmal gerne mit Literatur und da gefällt mir die "Fertigkost" eben meist auch nur zu 70% - aber ich hole mir gerne Anregungen..
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr'
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum -
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als alle die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -
Dafür ist mir auch alle Freud' entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab' ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab' ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit sauerm Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau' alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu' nicht mehr in Worten kramen.