Ich brauche, um an irgendwas oder wen zu glauben, nicht in die Kirche gehen. Ich gehe gern in Kirchen, allein oder auch mit lieben Menschen, weil dort wundervolle Orgelmusik gespielt wird, weil ich dort in aller Stille meinen Gedanken nachhängen kann, weil ich dort für Menschen, die ich liebe und schätze und denen ich etwas gutes wünsche, eine Kerze anzünden kann. Ich bewundere die Bauwerke, von schlicht bis bombastisch, die Athmosphäre die sie schaffen. Ich liebe den Klang der Kirchenglocken, das Läuten zu bestimmten Tageszeiten und Anlässen.
Im Namen des Glaubens wurde sicher viel Unrecht getan. Aber ohne hätten wir sicher nicht die Kultur und das Menschenbild, das wir jetzt haben. Christliche Werte - und hier nur exemplarisches die Nächstenliebe genannt - halte ich für unabdingbar und ich würde diese, sollte ich irgendwann ein Kind haben, auch diese weitergeben.
Ich liebe Weihnachten, wenn ich es schaffe den Alltag auszublenden. Das Haus schön dekorieren, alles glitzert und strahlt, Kerzen, Lichter, Duft von Tannenzweigen, Zimt und Äpfeln. Holz, das im Kamin knistert. Gäste zu Besuch, die ich mit wunderbarem Essen verwöhnen kann. Draußen eine Schneedecke, die alles in Watte packt, wenn die Welt leise wird und man die Spuren im Schnee sieht. Die eigenen früh morgens, die ersten. Und die von Nachbars Katze, weil sie sich schon an der Terrassentür die Nase platt gedrückt hat.
Ich glaube, daß es irgendeine Instanz gibt, die Fäden in der Hand hält. Ein Schicksal, einen Bestimmer, einen Gott wie auch immer der aussehen mag und welche Aufgaben der hat. Ich bin christlich geprägt, bin mit allen Ritualen der Kirche aufgewachsen und habe erst durch einen Pfarrerwechsel den Kontakt zu meiner Heimatgemeinde verloren. Ich war lange nicht mehr am Heiligen Abend in der Christmette. Ich hab es in schöner Erinnerung. Gemeinsam die Weihnachtsgeschichte zu Hören und am Ende im Chor Stille Nacht zu singen.
Ich freue mich auf Weihnachten, weil es mich vorm Jahresende mal bremst, und ich den Anlaß nutzen kann um Menschen, die ich liebe und schätze mal danke zu sagen, mit ein paar lieben Zeilen, mit einem Geschenk, mit ein paar guten Wünschen. Natürlich könnte man das auch im ganzen Jahr machen, aber das ist einfach eine Gelegenheit, die man nutzen kann, und ich tu es. Natürlich ist unser Weihnachtsfest an sich ein christliches Fest. Jedoch nicht umsonst sind fast alle christlichen Feste zufällig fast zeitgleich mit alten heidnischen Festen. Die Menschen haben immer zu diesem Zeitpunkt gefeiert. Die Wintersonnenwende, die Tage werden länger.
Ich habe den Eindruck, daß Weihnachten nicht mehr "in" ist, oder vielmehr, daß es "in" ist, Weihnachten nicht mehr zu mögen. Vielleicht hat auch die Wirtschaft das Weihnachtsgefühl kaputt gemacht, weil wir immer früher mit Lebkuchen und Weihnachtsthemen überschüttet werden. Ich mache das bewußt nicht mit, keine Lebkuchen vor der Adventszeit. Ich muß notgedrungen auch das eine oder andere zuvor einkaufen und einlagern, weil es ja neuerdings ab Dezember die besten Dinge nicht mehr gibt, aber ich esse und verschenke sie nicht vorher. I
Ich hab noch nie gewichtelt - und wolle einfach mal was Neues ausprobieren. Darum auch der Thread.
Ja, ich glaube... es ist nicht greifbar was es ist, aber das Gefühl ist da. Das kann ich auch nicht analytisch angehen, die Naturwissenschaften haben für sowas keinen Raum. Aber mein Herz braucht keine Naturwissenschaften.
_________________ 06.05.2012 Caldera Blanca 12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon * 25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth
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