In Olsztyn gab es im oertlichen Einkaufszentrum drei Internetterminals, von denen zwei aber defekt waren. Da der Preis mit 4,50 Zloty/h z.B. gegenueber Mikolajki (18 Zloty/h) auch noch ziemlich guenstig war, war das eine Terminal natürlich ständig besetzt.
insgesamt glaube ich aber, dass es schlicht keine Internetcafes gab, weil ueberall Free Wireless Internet Zone war und wahrscheinlich jeder Pole mit seinem Nokia oder Blackberry surft. Der Ostblock ist auch nicht mehr dass, was er mal war.
Also hier der Rest im Rückblick von zu Hause.
Tag 9 - OlsztynLeider mittags um 12 kein Fahrrad mehr bekommen, deswegen schwimmen gegangen. Immerhin anderthalb Stunden hab ich's am See ausgehalten. Bin einfach nicht so der Strandtyp. Gab aber auch kein Bier dort. Jedenfalls keins mit Alkohol. Da ich ja nix mehr trainieren muss geh ich auch nichts ins Wasser. Ist zu kalt.
Abends sitz ich so gemuetlich mit einer Dose Bier auf nem Mäuerchen, als ein Einsatzwagen der Polizei vorbeifährt. Hält, zurücksetzt und drei Polizisten aussteigen und erst mal ihre Schlagstöcke einstecken. Ich ahne es schon. Bier trinken auf der Strasse ist nicht erwünscht. Ich soll doch lieber einen Club aufsuchen. Club mag ich nicht, toure lieber noch durch ein paar Strassencafes und Kneipen. Irgendwann wirds mir zu blöd, ewig allein rumzusitzen und ich schwanke in den Laden, aus dem am Abend vorher nette Livemucke drang und pöbel die erstbesten Leute (waren aber glaub ich auch die einzigen, die noch drin waren) an, ob sie nicht Bock haben, einen Tequila mitzutrinken. Doch, haben sie. Irgendwann hab ich noch das eine Mädel, das dabeiwar, bis vor die Haustür begleitet, ansonsten kann ich mich an nix erinnern.
Tag 10 - OlsztynBis ein Uhr schaffe ich es, mich ins örtliche Sportgeschäft zu schleppen und ein Rad zu mieten. Fahre eine nette kleine Tour aus meinem Stadtführer, die etwas länger gerät, weil ich den Anweisungen nicht immer ganz folgen kann. Manche Streckenabschnitte kenn ich jetzt ganz genau, weil ich sie mehrmals abfahren muss, um den beschriebenen Abzweig zu finden. So langsam gefällt mir die Stadt und die Umgebung. Alle städtischen Annehmlichkeiten und ein paar Kilometer raus, und man ist im Wald und / oder am See seiner Wahl. Nicht umsonst lobte schon, so weiss mein Stadtführer zu berichten, der Dichter K.I. Gałczyński die Gegend und so möchte ich auch euch dieses Kleinod nicht vorenthalten
K.I. Gałczyński hat geschrieben:
Und durch Olsztyner Wälder
gut mit Hunden zu wandern,
Und in Olsztyner Schluchten
trifft man Kiefern- und Eichenhaine an
Leck, mich am Arsch, das nenn ich Dichtkunst. Robert Frost wäre vor Neid erblasst.
Tag 11 und 12 - DanzigEndlich finde ich heraus, was das für ein komisches Zeug ist, das die Einheimischen mit Röhrchen trinken. Die kippen Sirup in ihr Bier. Ich bleibe bei pur und komme, weil ich Turnschuhe trage, nicht in eine Bar. Manchmal bereue ich, nicht mit 4 Jahren mit Karate angefangen zu haben. Samstag mittag schlepp ich mich nochmal auf die Kathedrale, was zwar schweisstreibend ist, sich aber absolut lohnt. Die Kathedrale ist das Teil links und man steht unterhalb des Kreuzes ganz oben links auf dem Turm mit entsprechender Aussicht. Der Turm mit der Uhr rechts ist viel niedriger, wirkt nur wegen der Perspektive ähnlich hoch.
FazitBisschen dumm gelaufen, dadurch dass ich ein paar Tage nicht fit war. Insgesamt aber durchaus empfehlenswert, jedoch kein Billigurlaub. Durch die Sprachbarriere (Mit Fremdsprachen haben es die Polen noch nicht so) ein wenig öde so allein. Mal sehen, wann ich mich in die Ukraine traue. Für den nächsten Sommerurlaub steht, angesichts dessen dass der Ostblock preislich auch nicht mehr der Bringer ist, wahrscheinlich doch eher Schweden an . Aber jetzt muss ich mir ja erst mal ein Ziel für den Winter überlegen. Argentinien wär nicht schlecht.....