Linus hat geschrieben:
vb_man hat geschrieben:
nun ja, es ist natürlich politisch völlig inkorrekt und die sog. Gutmenschen zeigen die üblichen Erregungszustände.
Gleichwohl lohnt es mal darüber nachzudenken, ob diejenigen welche die Transferleistungen erbringen nicht auch ein angemessenes Mitspracherecht über die Verwendung der Transferleistungen erhalten sollten.
Bevor jetzt die schweren Waffen ausgepackt werden, erst mal kurz durchatmen unt darüber nachdenken. Wer die Musik bezahlt, der bestimmt sie auch.
Es ist doch eigentlich die Basis von Demokratie, daß jede Stimme gleichviel zählt. Das ist ja auch durchaus sinnvoll um Mißbrauch vorzubeugen.
Allerdings -und da kommt jetzt natürlich Dein Ansatz ins Spiel- ist auch diese Form der Demokratie nicht mißbrauchsresistent. Wer die Massen am geschicktesten manipuliert hat die Macht.
Es steht außer Zweifel, der weise, gütige, altrusistische, menschenfreudnliche Diktator, das wäre das Optimum. Aber wie will man den finden? Und wie geht es weiter wenn der abtritt? Auch keine echte Alternative. So ist die Menschheit ja dann irgendwann mal bei der Demokratie angekommen. Wobei die Schwäche heutiger Systeme weniger darin besteht, daß zuviele Arme Stimmrecht haben sondern eher darin, daß zuviele Dumme und Desinteressierte Stimmrecht haben. Nur, wie finden wir die Intelligenten, die abstimmen dürfen sollen? Freiwillig hält sich wohl niemand für zu blöd zum Wählen. Und selbst wenn wir ein objektives Kriterium finden - 80% vom Stimmrecht auszuschließen birgt massives Revolutionspotential!
Machen wir das Stimmrecht am Geldbeutel fest, dann kriegt letzlich derjenige die Macht, der seine Mitmenschen am besten ausnehmen kann. Ob das so zielführend wäre bezweifele ich. Das Prinzip "Wer die Musik bezahlt, der bestimmt sie auch" liesse sich dann auch prima umkehren - "Wer die Musik bestimmt der bezahlt sie auch". Und würde dazu führen, daß die Staatseinnahmen massiv zurückgehen.
Und so bleibt für mich die erkenntnis daß es kein wirklich gutes realisierbares politisches System gibt, daß aber das Prinzip 1 Wähler = 1 Stimme immer noch das geringste aller denkbaren Übel darstellt.
Du hast mit Deiner Bemerkung natürlich recht. Aber hier ein kleines Beispiel aus dem Leben:
Am Samstag Nachmittag in einem ganz normalen Supermarkt. Vor mir steht eine junge Frau. Auf dem Band liegen weißes Toastbrot, div. Fertiggerichte und Tütensuppen und nix, was den Anschein hat gesund auszusehen. Die Frau zahlt mit einem 30€ Gutschein vom Sozialamt. Die Kassiererin meint, es würde 25.17€ kosten und sie könne kein Bargeld rausgeben. Was macht die junge Frau? Richtig, sie geht an das Zigarettenregal und zieht eine Packung für 5€ und dann hat die Summe gestimmt. Mir hat es auf der Zunge gelegen zu bemerken, anstelle der 5€ für Zigaretten wären die 5€ in Vollkornbrot und frischem Gemüse besser angelegt. Das steht mir natürlich nicht zu, es ist ja ihre freie Entscheidung. Aber durch Ihre freie Entscheidung, sich ungesund zu ernähren, entstehen u.U. in 5, 10, oder 20 Jahren Folgekosten, welche dann vom Sozialsystem in Form von Transferleistungen entsprechend kompensiert werden müssen.
Es geht ja nicht darum, Menschen die in einer Notlage sind die bürgerlichen Rechte abzuerkennen. Es geht darum denjenigen, die sich der Verantwortung für ihr Leben nicht ausreichend bewusst sind, mal in den Arsch zu treten, nicht mehr und nicht weniger.