EMUs und der Klimawandel

Linus · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:08

Gut, dann fang ich mal an.

Die Diskussion:

Linus hat geschrieben:

Sportfreundin hat geschrieben:

Flow hat geschrieben:

Im Alltag erfordert die "Nachhaltigkeit" dann eben öfter mal ein klein wenig Aufmerksamkeit und vielleicht mal 'nen kleinen Umweg, einen Laden weiter, oder ein ppar Cent mehr ausgegeben ...
Der "schlechte" Weg wird einem oft viel näher vor der Nase ausgebreitet ...
Hat man dann in Gesellschaft, natürlich mehr oder weniger in Eile, wie immer im 21.Jahrhundert, vielleicht noch das ein oder andere zu besorgen und will dafür 'nen Umweg aufnehmen, gerät man schnell in Erklärungsnot ... ein, zwei Worte zur Erklärung ... und oft als Reaktion ... äääääoooh .... man, wieder einen auf pc machen ... :roll:

wir haben's eilig ... pc is' doch voll uncool ... :roll:

tja...wenn die menschen einfach mal nachdenken würden, wäre die welt besser. ich ärgere mich auch ständig über die anderen. wenn man einen apfel braucht, geht man in den supermarkt, kauft in plastik abgepacktes zeug aus argentinien, wo dann auch noch bio drauf steht. und hauptsache alles schön billig. und wenn dann gammelfleisch auftaucht, ganz laut "skandal!" brüllen.

oder aber autofahrerei... :roll:

da fährt man mit dem auto zur arbeit, weil man 5 minuten schneller ist und weil ja in der u-bahn alle stinken. :roll:

kommt aber völlig entnervt im büro an. da kann man nicht mal nachdenken, ob es auch anders geht.

nö... "an mir liegts ja nicht, der klimawandel..." oder: "was kann ich kleiner fuzzy denn tun?" aber dass man im kleinen anfangen sollte, das kapiert keiner. gutes beispiel, letzten winter: sagt eine arbeitskollegin: "also für mich als autofahrer ist so ein winter ohne schnee ideal." fast hätt ich ihr eine geknallt. warum gibts denn keinen schnee? weil sie auto fährt. und ich liebe schnee. ist so schön weiß.

außerdem meinte sie, dass meine avocado schimmelt. dabei sah die aus wie eine avocado aussehen muss. sattwisch eben. :lol:

und alle lieben knut. alle anderen knuts sterben.

eisulle und ich sind ja exoten. wir haben das auto verkauft uns kriegen die ökokiste mit biogemüse aus der region. aber keiner versteht uns. :roll:

amen.

Irgendwie hört sich das an als ob Du im Bewußtsein die richtige Lebensweise gefunden zu haben dasselbe von Deinen Mitmenschen erwartest.

Wenn wir das weiter diskutieren wollen schlage ich einen neuen Fred vor.

soll aus der off-topic Ecke raus.

Vielleicht bin ich einfach Banause, aber inzwischen weiß ich nicht mehr genau was mich mehr nervt - der Klimawandel oder die Menschen die mir mit Hinweis auf denselben die ideale Lebensweise vorbeten. Nichts gegen bewußtes Leben, aber immer mit dem erhobenen Zeigefinger konfrontiert werden ist auch doof.

Sportfreundin · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:16

Linus hat geschrieben:

Vielleicht bin ich einfach Banause, aber inzwischen weiß ich nicht mehr genau was mich mehr nervt - der Klimawandel oder die Menschen die mir mit Hinweis auf denselben die ideale Lebensweise vorbeten. Nichts gegen bewußtes Leben, aber immer mit dem erhobenen Zeigefinger konfrontiert werden ist auch doof.

das problem ist, dass die meisten menschen den klimawandel zwar in den medien vernommen haben, sie ihn aber genau so schnell vergessen wie die vogelgrippe. nach dem motto: was geht es mich an? ich habe bisher nicht den eindruck, dass sich viele menschen nicht einen deut darum kümmern, bzw. das ganze mal auf genau ihr leben beziehen. sie machen einfach gar nichts und leben so weiter wie zuvor. was also ist nerviger? wenn dir das auf den keks geht, dann meine frage an dich: was tust du?

kaiseravb · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:19

Eine ideale Lebensweise gibt es nicht.

Mich persönlich nervt am meisten, dass ich ständig hören muss, "wenn Du doch son Öko geworden bist so mit Bahnfahren und so, dann musst Du aber auch diesunddas und darfst nicht diesunddas".

think-or-thwim · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:23

Linus hat geschrieben:

Vielleicht bin ich einfach Banause, aber inzwischen weiß ich nicht mehr genau was mich mehr nervt - der Klimawandel oder die Menschen die mir mit Hinweis auf denselben die ideale Lebensweise vorbeten. Nichts gegen bewußtes Leben, aber immer mit dem erhobenen Zeigefinger konfrontiert werden ist auch doof.

dass du ein Banause bist, steht außer Zweifel....aber ich gebe dir Recht. Ich muss zugeben, dass ich nicht die Disziplin habe, alle Regeln der "idealen" Lebensweise einzuhalten. Der erhobene Zeigefinger nutzt da auch recht wenig. Und die "ideale" lebensweise gibt es da auch nicht. In irgendeiner Art und Weise ist man immer darin verstrickt, sie gar nicht einhalten zu können.

pioto · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:29

Linus hat geschrieben:

Vielleicht bin ich einfach Banause, aber inzwischen weiß ich nicht mehr genau was mich mehr nervt - der Klimawandel oder die Menschen die mir mit Hinweis auf denselben die ideale Lebensweise vorbeten. Nichts gegen bewußtes Leben, aber immer mit dem erhobenen Zeigefinger konfrontiert werden ist auch doof.

Mit dem Banausen hast du vielleicht Recht. Vielleicht ist es aber auch nur Fassade, so wie bei mir. Aber dass Sportfreundin, die notorische Bananenesserin, sich über den Klimawandel und das Verhalten ihrer Mitmenschen so echauffiert, das ist schon allerhand. :hammer

Nichtsdestotrotz: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie".

Newbie · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:31

ich versuche wenigstens, meine Auto-Kilometer massiv einzuschränken - konkret fahre ich zur Zeit sicher 4 x pro Woche mit dem Rad zur Arbeit, und habe somit in diesem Jahr schon mehr Radkilometer wie Auto-Kilometer

andererseits plane ich grad eine längere Flugreise... das reisst meine Bemühungen wohl wieder zu Boden :roll:

Linus · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:32

Sportfreundin hat geschrieben:

Linus hat geschrieben:

Vielleicht bin ich einfach Banause, aber inzwischen weiß ich nicht mehr genau was mich mehr nervt - der Klimawandel oder die Menschen die mir mit Hinweis auf denselben die ideale Lebensweise vorbeten. Nichts gegen bewußtes Leben, aber immer mit dem erhobenen Zeigefinger konfrontiert werden ist auch doof.

das problem ist, dass die meisten menschen den klimawandel zwar in den medien vernommen haben, sie ihn aber genau so schnell vergessen wie die vogelgrippe. nach dem motto: was geht es mich an? ich habe bisher nicht den eindruck, dass sich viele menschen nicht einen deut darum kümmern, bzw. das ganze mal auf genau ihr leben beziehen. sie machen einfach gar nichts und leben so weiter wie zuvor. was also ist nerviger? wenn dir das auf den keks geht, dann meine frage an dich: was tust du?

DAS geht mir auf den Keks. Bevor man das Wort "Klimawandel" in den Mund nehmen darf muß man erstmal seine persönliche Bilanz vorlegen.

Was nutzt es, wenn ich meinen persöanlichen Schadstoffausstoß, meine persönliche Umweltbelastung und meinen persönlichen Ressourcenverbrauch auf ein Minimum reduziere und anderswo wird gnadenlos weitergesaut? Selbst wenn ich als gutes Beispiel tauge und vielleicht sogar 1 Mio Bundesbürger mitreisse - was vollkommen utopisch ist - halte ich den Klimawandel keine 3 Sekunden auf.
Klar, wenn jeder so denkt ändert sich nix. Nur ist das nicht der kern des Problems, sondernfür mich lautet die Kernfrage:
Wieviele müssen umdenken, damit sich was ändert, und wie ist das zu erreichen?
Ob meine Äpfel aus Argentinien, Italien, vom Bodensee oder vom Bauern um die Ecke kommen beantwortet diese Frage noch nicht ansatzweise.

Flow · **Registriert:** 19 Feb 2006 12:00 **Beiträge:** 9144

Linus hat geschrieben:

DAS geht mir auf den Keks. Bevor man das Wort "Klimawandel" in den Mund nehmen darf muß man erstmal seine persönliche Bilanz vorlegen.

Dein Ausgangspost schien mir anfangs auch ein klein wenig in diese Richtung zu gehen ... von wegen "die SF soll erstmal selbtst vorlegen, bevor sie ..." ...

Für mich gilt :

Ich selbst mach alles falsch, achte aber peinlichst genau darauf, daß alle anderen exakt so leben, wie ich es für richtig halte ... damit erreicht man wohl am meisten ... :ja

Flow · **Registriert:** 19 Feb 2006 12:00 **Beiträge:** 9144

Linus hat geschrieben:

[Wieviele müssen umdenken, damit sich was ändert, und wie ist das zu erreichen?

Schon was dran ...

Notwendig ist, u.v.a., sicherlich auch ein reger Austausch ... an Informationen und über Ideen/Konzepten etc.

Zum zweiten Punkt hat die SF mit ihrem Post aus'm T-O-T sicherlich beigetragen ... die bremsende Schwierigkeit dabei hast du selbst im Ausgangspost hier erwähnt ...

An sich selbst gibt's immer was zu verbessern, klar ...
Hier geht's nur nicht (nur) um moralisch vorbildliche Lebensweise, sondern eben um weitreichende Folgen, die einen vor allem auch selbst (früher oder später) (be)treffen ...
Insofern muß man wohl andere auch zur besseren Lebensweise mitanstiften ...

thilo69 · **Verfasst:** 03 Sep 2007 16:51

Flow hat geschrieben:

Ich selbst mach alles falsch, achte aber peinlichst genau darauf, daß alle anderen exakt so leben, wie ich es für richtig halte ... damit erreicht man wohl am meisten ... :ja

Wenn Du das schaffst, dann wärst Du allerdings der Größte!

Ich persönlich hab da ein bisschen ein Problem, und so geht es sicher vielen Menschen in Deutschland.

Auf der einen Seite bewundere ich Menschen wie Sportfreundin, die konsequent auf Ihr Auto verzichten. Hab das mal meiner Frau vorgeschlagen (wir fahren 2 :chris76

). Ihr hättet sie mal hören sollen. Nicht gar, dass sie die freundlichen Herren mit der Zwangsjacke angerufen hat.

Was ich damit sagen will: Das Bewusstsein für das "WIE WÄRE ES RICHTIG!" ist schon irgendwie vorhanden. Und JA, ich weiss, dass wir was tun müssten. Aber wie soll ich das konkret umsetzen?

Ich müsste konsequenterweise meinen Job wechseln, da es ein Irrsinn ist mit dem Auto quer durch Deutschland zu fahren, nur um ein paar Kunden davon zu überzeugen, bei unserer Firma zu kaufen. Global betrachtet sollte das Geschäft doch lieber der Wettbewerb vor Ort machen.

Traurig aber wahr! Vielleicht geht es uns noch nicht schlecht genug. Vielleicht müsste erst ein großes Unglück passieren, damit die Menschen die Augen öffnen.

Oder ist das Problem vielleicht gar keins und wird nur hochgespielt? Auch für diese Behauptung gibt es ja den einen oder anderen Experten.

Flow · **Registriert:** 19 Feb 2006 12:00 **Beiträge:** 9144

kaiseravb hat geschrieben:

Eine ideale Lebensweise gibt es nicht.

Mich persönlich nervt am meisten, dass ich ständig hören muss, "wenn Du doch son Öko geworden bist so mit Bahnfahren und so, dann musst Du aber auch diesunddas und darfst nicht diesunddas".

think-or-thwim hat geschrieben:

Ich muss zugeben, dass ich nicht die Disziplin habe, alle Regeln der "idealen" Lebensweise einzuhalten. Der erhobene Zeigefinger nutzt da auch recht wenig. Und die "ideale" lebensweise gibt es da auch nicht. In irgendeiner Art und Weise ist man immer darin verstrickt, sie gar nicht einhalten zu können.

Ob es ein Ideal gibt, weiß ich nicht ... und wenn es eins gibt, weiß ich nicht, ob man's erreichen und leben kann ...

Klar ist, daß es vieles gibt, was man anstreben kann ... und daß es dabei nicht um "Alles oder Nichts" im Sinne von "ideale Lebensweise" <-> "alles egal" geht ...

da man selbst nicht alles weiß oder sich zumindest nicht in jedem Moment alles bewußt ist, ist es prinzipiell hilfreich, sich gegenseitig durch "Ratschläge" und "Hinweise" zu unterstützen ...

Da wir aber alle Angst vor Strafe, Nachsitzen, Schulverweis etc. haben, ist es sicher nicht immer leicht, von anderen etwas anzunehmen, und wir verteidigen uns dann lieber dadurch, daß wir deren "Vergehen" offen legen ... um selbst in der Rolle des Rechtschaffenen bleiben zu können ..

Rhoihesse · **Verfasst:** 03 Sep 2007 18:35

Hatten wir das Thema nicht schonmal?

Rhoihesse · **Verfasst:** 03 Sep 2007 18:35

hatten wir das nicht schonmal?

kaiseravb · **Verfasst:** 03 Sep 2007 18:45

HaTtEn WiR dAs NiChT sChOnMaL?

Ich habe übrigens ken Problem, mich in mancher Augen "extrem" zu verhalten, ich bin sogar im Gegenteil ein ziemlicher Prinzipienreiter. Ich fürchte auch keinen Verweis oder so.

Aber es geht mir entschieden gegen den Strich, wenn ich, so ich denn zum Skifahren oder mit meinem Hund wandern fahre und dabei das Auto benutze, schwach angeredet werde, weil ich propagiere ("immer allen Leuten das Autofahren miesmachen will"), nicht jeden Meter durch die Stadt mit dem Auto zu kurven. Meine privaten Autokilometer lassen inzwischen wirklich leicht zählen, aber ich akzeptiere, dass es Situationen gibt, in denen die Alternativen mindestens unattraktiv sind, in denen fahre ich eben mit dem Auto. Und ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei, weil ich der Meinung bin, dass ich im allgemeinen ein sehr umweltverträgliches, weil im vorhinein durchdachtes und immer wieder reflektiertes Verhalten an den Tag lege.
(Nur als Beispiel)

Sportfreundin · **Verfasst:** 03 Sep 2007 18:48

kaiseravb hat geschrieben:

HaTtEn WiR dAs NiChT sChOnMaL?

alles kommt irgendwann wieder. wir leben in einer endlosschleife.

emu5.de

EMUs und der Klimawandel

Wer ist online?