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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 11:32 
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Klugschnacker hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Wir hätten uns als junge Familie, als ich Alleinverdiener mit einem kleinen Einkommen war und 2 Kinder hatte, auch sehr über eine ähnlich Aktion gefreut. Da war aber 0,0 nix.

Oh doch, da gab es eine Menge, die der Staat für Dich getan hat. Du hast eine komplett vom Staat finanzierte Ausbildung mit Hochschulabschluss genossen. Als Du Geld verdient hast, musstest Du nur sehr wenige Steuern zahlen, da andere Bürger das für Dich übernommen haben. Deine Kinder können kostenlos zur Schule gehen. Du hast Deine ganze Familie für kleines Geld krankenversichern können, da andere Beitragszahler für die tatsächlichen Kosten aufkommen. Und so weiter. Das ist schon etwas mehr als Nullkommanull, findest Du nicht?


Korrekt! Aber das bekommen Flüchtlinge und andere auch. Wenn du aber als Gering- oder Normalverdiener hier wohnen willst, widerfährt dir die volle Härte von Angebot und Nachfrage.
Ich wundere mich lediglich über den Zeitpunkt des Wohnungsbaus.

Genauso wundere ich mich, dass sich CDU und CSU jetzt auf eine prinzipielle Obergrenze geeinigt haben, nachdem beide Parteien ordentlich Verluste eingefahren haben und sie sich monatelang darüber stritten. Hätten sie sich vor der Wahl geeinigt, dann wären wohl ein paar AfD-Abgeordnete weniger im Bundestag.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 13:42 
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Das Rennsemmel-Emu
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captainbeefheart hat geschrieben:
Das Problem existiert also schon eine größere Weile und hat Nachfrage- sowie vor allem Angebotsseitige Ursachen. Und an den Angebotsseitigen Ursachen tragen die jeweiligen politischen Verantwortlichen einen maßgeblichen Anteil. In München haben sie das Thema schlicht verpennt.

Durch Migration verschärft sich die beschriebene Problemlage zusätzlich.

Exakt das ist es, was ich die ganze Zeit sage: es gibt keine guten Gründe, in den letzten Jahren nicht mit gleichem Einsatz für die einheimische Bevölkerung Wohnraum gebaut zu haben wie jetzt für die geflüchteten Menschen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 13:43 
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Das Rennsemmel-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
Möchtest Du damit ausdrücken, dass größere Bevölkerungsgruppen in Deutschland einfach zu arm sind, als dass wir Ausländern Asyl gewähren könnten?

Ja, das könnte man durchaus so sehen.

Das Problem ist jedoch nicht das fehlende Geld - das ist da. Wissen wir alle. Das Problem ist, dass man es falsch priorisiert ausgegeben hat (oder eben auch nicht) und nun auf einmal die Füllhörner aufgehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 20:05 
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Klugschnacker hat geschrieben:
Anja hat geschrieben:
Wie definierst Du denn eine Wohnung in dem immer bemühten "sozialen Wohnungsbau" in den jemand wie keko doch nie wohnen möchte?

Ich meinte, dass keko bereits eine Wohnung hat und nicht auf der Suche nach Wohnraum ist. Das von ihm angesprochene Gefühl des Neids kommt nicht aus der eigenen Wohnungsnot.

Nochmal: was ist "sozialer Wohnungsbau" - einfach damit wir künftig vom gleichen reden.

Klugschnacker hat geschrieben:
Anja hat geschrieben:
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in der Qualifikationsebene 3 mit drei Kindern verdienen wenig genug um im eigenen Amt Leistungen zu beantragen.

Möchtest Du damit ausdrücken, dass größere Bevölkerungsgruppen in Deutschland einfach zu arm sind, als dass wir Ausländern Asyl gewähren könnten?

Ich finde es bemerkenswert, dass jemand mit fester Anstellung im öffentlichen Dienst Stütze vom Steuerzahler beantragen kann. Mir scheint das ein Beleg dafür zu sein, dass der Staat eine Menge für die einkommensschwächeren Bürger tut. Gelegentlich wird ja so getan, als würden diese Menschen vom Staat im Stich gelassen, während man den Geflüchteten die gebratenen Tauben in den Mund schiebt.

Man kann sicher darüber diskutieren, ob der Staat für einkommensschwache Bürger mehr als derzeit tun sollte. Ich bin gespannt, wie die AfD nach der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu dieser Frage stehen wird, ob sie dann immer noch den Anwalt für sozial Schwächere spielt.


Was ist daran bemerkenswert, daß jemand aus dem öffentlichen Dienst Leistungen nach dem SGB II beantragen kann bzw. muß? Es ist traurig, daß die Gehälter in dem Bereich so niedrig sind. Möchtest Du im Jobcenter sitzen und erklären warum Du trotz abgeschlossenem Studium nicht genug zum Leben hast und ob Du nicht noch einen Nebenjob annehmen kannst, damit Du Deine Hilfebedürftigkeit beende kannst? Genauso wie es traurig ist, wenn andere Menschen, die Vollzeit arbeiten trotzdem so wenig verdienen, daß sie aufstockend Leistungen beantragen können. Der Schichtarbeiter im 3-Schicht-Betrieb kann nicht nebenbei noch einen Nebenjob ausüben - und ganze ehrlich: ich finde er tut genug.

Nochmal, weil es anscheinend noch nicht angekommen ist: Es bedarf in meinen Augen eine deutliche Überarbeitung des Asylbewerberleistungsgesetztes: z. B. im Punkt "Nachweis der Bedürftigkeit".

Ich bin absolut dafür allen Bedürftigen (egal welcher Nation), arbeitsfähigen und arbeitswilligen Menschen die entsprechenden staatlichen Unterstützunge zukommen zu lassen.

Leider wird gerade Bedürftigen vor Augen geführt, daß man jahrelang ihre Not nicht erkannt hat oder auf jeden Fall nicht unternommen hat um sie z. B. im Bereich Wohnung, Anerkennung, Sprachförderung vollumfänglich bestmöglich zu unterstützen. Jetzt sind diese Töpfe plötzlich da und weit offen.

Wenn ich sehe wieviele Gelder da sind um Rückkehrern (ausreisepflichtigen) die Rückkehr ins Heimatland und die Reintegration in die alte Heimat zu finanzieren aber nicht da sind um Leistungsempfängern gem. SGB II Dinge zu ermöglichen stelle ich halt wieder in Frage wofür Geld ausgegeben wird.

Und ich verstehe die Unzufriedenheit mit dem politischen System, wenn derartige Dinge eben bekannt werden. Vieles weiß die Bevölkerung ja nicht - aber der Bau von Wohnungen läßt sich halt nicht verheimlichen.

Und ja, ich frag mich immer wieder, was wir uns noch alles leisten können oder wollen und wo bzw. an wem es gespart wird.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 21:04 
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keko hat geschrieben:

Genauso wundere ich mich, dass sich CDU und CSU jetzt auf eine prinzipielle Obergrenze geeinigt haben, nachdem beide Parteien ordentlich Verluste eingefahren haben und sie sich monatelang darüber stritten. Hätten sie sich vor der Wahl geeinigt, dann wären wohl ein paar AfD-Abgeordnete weniger im Bundestag.


Die Politik kümmert sich nie um die Mehrheit eines Landes, die Regierung interessiert sich nicht für ihre Wähler und deren Belange, sondern für die Wähler der Opposition. Es scheint als ginge es nicht um die Umsetzung eines Wählerwillens, sonder um die Gewinnung der Wähler der Opposition um die Macht zu behalten, nicht um reale Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölkerung zu verbessern.

Jetzt kümmert man sich um die 13 %, die man an die AfD verloren hat, statt sich um die 87 % Gedanken zu machen, die großteils trotz gleicher Lebensbedingungen wie bisher gewählt haben.

Die Obergrenze oder Richtgrenze-Diskussion ist so eine Farce, daß man vermutlich langjähriger Politiker sein muß, um sowas wirklich von sich geben zu können und den Eindruck zu vermitteln man glaube die eigenen Worte.

Bei den Geldern, die in die Asylbewerber gehen, handelt es sich ja auch nur um einen sehr geringen Anteil der Bevölkerung.

Wo wird denn Wirklich Politik für die Mehrheit der Bevölkerung/Wählerschaft gemacht? Jeder versucht doch nur mit Nischenthemen Stimmung zu machen und von weitaus größeren Themen abzulenken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 21:41 
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Das Kuba-Emu

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Anja hat geschrieben:
keko hat geschrieben:

Genauso wundere ich mich, dass sich CDU und CSU jetzt auf eine prinzipielle Obergrenze geeinigt haben, nachdem beide Parteien ordentlich Verluste eingefahren haben und sie sich monatelang darüber stritten. Hätten sie sich vor der Wahl geeinigt, dann wären wohl ein paar AfD-Abgeordnete weniger im Bundestag.


Die Politik kümmert sich nie um die Mehrheit eines Landes, die Regierung interessiert sich nicht für ihre Wähler und deren Belange, sondern für die Wähler der Opposition. Es scheint als ginge es nicht um die Umsetzung eines Wählerwillens, sonder um die Gewinnung der Wähler der Opposition um die Macht zu behalten, nicht um reale Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölkerung zu verbessern.


Das ist im Grund die Antwort auf drullses Frage.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 21:59 
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Anja hat geschrieben:
keko hat geschrieben:

Genauso wundere ich mich, dass sich CDU und CSU jetzt auf eine prinzipielle Obergrenze geeinigt haben, nachdem beide Parteien ordentlich Verluste eingefahren haben und sie sich monatelang darüber stritten. Hätten sie sich vor der Wahl geeinigt, dann wären wohl ein paar AfD-Abgeordnete weniger im Bundestag.


Die Politik kümmert sich nie um die Mehrheit eines Landes, die Regierung interessiert sich nicht für ihre Wähler und deren Belange, sondern für die Wähler der Opposition. Es scheint als ginge es nicht um die Umsetzung eines Wählerwillens, sonder um die Gewinnung der Wähler der Opposition um die Macht zu behalten, nicht um reale Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölkerung zu verbessern.


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Alles nur Randthemen. Statt Visionen zu haben hechelt Frau Dr. Merkel umher und hat seit 2 Jahren diesen Klotz Flüchtlingskrise am Bein und bekommt ihn nicht mehr los.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 22:10 
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keko hat geschrieben:
Wenn du aber als Gering- oder Normalverdiener hier wohnen willst, widerfährt dir die volle Härte von Angebot und Nachfrage.


Und ich finde es besonders hart z. B., wenn man knapp über der Grenze ist, daß man aufstockend SGB 2-Leistungen, Sozialhilfe oder Wohngeld erhält und schulpflichtige Kinder hat.

Leistungsbezieher haben Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. D. h. z. B. vollständige Übernahme aller beantragten Kosten für Ausflüge/Reisen der Schule/Kita was sich bei Klassenfahrten ins Ausland richtig bemerkbar macht.

Und es gibt einfach Menschen, die zwar Ansprüche auf Leistungen haben, diese jedoch nicht beantragen, weil sie sich schämen oder einfach keine Lust auf "Amt" haben und dann einfach selbst bzw. die Nachteile der Kinder in Kauf nehmen. Hier gibt es ganz klar Unterschiede innerhalb der Bevölkerung was Beantragungsfreudigkeit bzw. das Wissen darüber angeht, was einem alles zusteht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 22:48 
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Das Rennsemmel-Emu
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Registriert: 17 Jan 2005 12:00
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HansM hat geschrieben:
Das ist im Grund die Antwort auf drullses Frage.

Ja - leider.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 11 Okt 2017 00:19 
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Wurstbrotmampfer
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Anja hat geschrieben:
Nochmal: was ist "sozialer Wohnungsbau" - einfach damit wir künftig vom gleichen reden.

Ich meinte Wohnungen mit einer Mietpreisbindung, die durch öffentliches Geld gefördert werden, beispielsweise durch die Vergabe günstiger Kredite. Ich meinte günstige Wohnungen für Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine ausreichende Wohnung finden.

Anja hat geschrieben:
Was ist daran bemerkenswert, daß jemand aus dem öffentlichen Dienst Leistungen nach dem SGB II beantragen kann bzw. muß? Es ist traurig, daß die Gehälter in dem Bereich so niedrig sind.

Ja, das ist zweifellos traurig. Bemerkenswert finde ich, dass hier der Steuerzahler einspringt und unter die Arme greift, denn es gäbe ja auch andere Lösungen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 11 Okt 2017 07:33 
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MD Emu

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Klugschnacker hat geschrieben:

Anja hat geschrieben:
Was ist daran bemerkenswert, daß jemand aus dem öffentlichen Dienst Leistungen nach dem SGB II beantragen kann bzw. muß? Es ist traurig, daß die Gehälter in dem Bereich so niedrig sind.

Ja, das ist zweifellos traurig. Bemerkenswert finde ich, dass hier der Steuerzahler einspringt und unter die Arme greift, denn es gäbe ja auch andere Lösungen.


Ah ja! Und welche anderen Lösungen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 11 Okt 2017 07:45 
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MD Emu

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Anja hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Wenn du aber als Gering- oder Normalverdiener hier wohnen willst, widerfährt dir die volle Härte von Angebot und Nachfrage.


Und ich finde es besonders hart z. B., wenn man knapp über der Grenze ist, daß man aufstockend SGB 2-Leistungen, Sozialhilfe oder Wohngeld erhält und schulpflichtige Kinder hat.

Leistungsbezieher haben Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. D. h. z. B. vollständige Übernahme aller beantragten Kosten für Ausflüge/Reisen der Schule/Kita was sich bei Klassenfahrten ins Ausland richtig bemerkbar macht.

Und es gibt einfach Menschen, die zwar Ansprüche auf Leistungen haben, diese jedoch nicht beantragen, weil sie sich schämen oder einfach keine Lust auf "Amt" haben und dann einfach selbst bzw. die Nachteile der Kinder in Kauf nehmen. Hier gibt es ganz klar Unterschiede innerhalb der Bevölkerung was Beantragungsfreudigkeit bzw. das Wissen darüber angeht, was einem alles zusteht.


Ich finde gut, dass es diese Leistungen gibt. Ein angemesseneres Konzept, mit dem es sich für die nächsten Jahrzehnte zu beschäftigen gilt, ist das bedingungslose Grundeinkommen.

Wenn jemand sich aber entscheidet, ihm/ihr zustehende Leistungen, aus welchem Grund auch immer, nicht in Anspruch zu nehmen, finde ich nicht, dass hier dann noch mehr Staat gefordert wäre. Hier gilt für mich zu einem Teil auch Eigenverantwortung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 11 Okt 2017 10:10 
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captainbeefheart hat geschrieben:
Ich finde gut, dass es diese Leistungen gibt. Ein angemesseneres Konzept, mit dem es sich für die nächsten Jahrzehnte zu beschäftigen gilt, ist das bedingungslose Grundeinkommen.


Woher generieren wir Geld, wenn mehr und mehr Maschinen unsere Arbeiten übernehmen?

Noch interessanter ist die Frage, was mit uns passiert, wenn Maschinen durchweg intelligentere Entscheidungen treffen können? Bisher haben intelligentere Lebewesen weniger intelligente untertan gemacht.:
- Menschen essen Tiere
- Tiere essen Pflanzen
- Meine Frau lässt mich arbeiten :laugh:

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 11 Okt 2017 10:46 
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MD Emu

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keko hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Ich finde gut, dass es diese Leistungen gibt. Ein angemesseneres Konzept, mit dem es sich für die nächsten Jahrzehnte zu beschäftigen gilt, ist das bedingungslose Grundeinkommen.


Woher generieren wir Geld, wenn mehr und mehr Maschinen unsere Arbeiten übernehmen?

Noch interessanter ist die Frage, was mit uns passiert, wenn Maschinen durchweg intelligentere Entscheidungen treffen können? Bisher haben intelligentere Lebewesen weniger intelligente untertan gemacht.:
- Menschen essen Tiere
- Tiere essen Pflanzen
- Meine Frau lässt mich arbeiten :laugh:


Wertschöpfung geschieht ja nicht nur dann, wenn Menschen sie vollziehen :-), also können Maschinen sehr wohl auch zur Wert- und Geldschöpfung beitragen, das tun sie heute in den Fertigungsbereichen bereits erheblich, wenn nicht maßgeblich.

Neu für unsere Volkswirtschaften ist, dass dies auch im Segment der Wissensarbeit stattfinden wird und zwar über die nächsten 50 Jahre mit derselben Vehemenz, mit der in den letzten 150 Jahren die Substitution der Hand- durch Maschinenarbeit vollzogen wurde. Das wird unsere gesamten Systeme (insbesondere die Renten- und Sozialversicherungssysteme) vor eine substantielle Herausforderung stellen.

Aus der Geschichte ist klar, dass sich eines auf Dauer immer durchsetzen wird: technologische Innovation. Insofern ist nicht die Frage, ob wir diese Herausforderung bekommen, sondern wann es für die Gesellschaft massive Wirkungen entfaltet und ob wir dafür gerüstet sind.

Die Frage, der wir uns deshalb stellen müssen, ist: Wie wollen wir Arbeit gesellschaftlich in Zukunft verankern, wenn es sie in der Form der letzten Jahrzehnte nicht mehr geben wird? Und da brauchen wir andere Antworten, als einfach Beitragsbemessungsgrenzen verändern, oder demografische Faktoren einziehen. Das ist alles Stückwerk "am System", wir brauchen aber eine Veränderung "des Systems".

Meines Erachtens brauchen wir zum einen ein System das die Würde des Menschen achtet. Anja hat ja schon beschrieben, dass Menschen sich schämen, Leistungen zu beantragen. Das kann es doch nicht sein. Gleichzeitig ist der Antragsstellungs-Prüfungs-Bewilligungs-Prozess letztlich mit sehr hohen - letztlich nicht wertschöpfenden - Transaktionskosten verbunden, die zu Lasten der nominellen Leistung gehen. Eine lose-lose-Position.

Zum anderen hat menschliche Arbeit (gegenüber der maschinellen) zwei Wettbewerbsvorteile, die nicht substituiert werden können: Kreativität und Empathie. Die Nutzung dieser Potenziale muss die zweite Säule des Systems werden. Pflegeleistungen z.B. sind nicht substituierbar. Innovation, insbesondere disruptive sind nicht substituierbar.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist m.E. die einzige, heute denkbare und auch umsetzbare Rahmenbedingung, mit der wir uns dieser Herausforderung stellen können.

Das nur in aller Kürze, das ist natürlich ein viel komplexeres Brett, als es hier in ein paar Zeilen bohren zu können.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 11 Okt 2017 11:10 
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Das Rennsemmel-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
Ich meinte Wohnungen mit einer Mietpreisbindung, die durch öffentliches Geld gefördert werden, beispielsweise durch die Vergabe günstiger Kredite. Ich meinte günstige Wohnungen für Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine ausreichende Wohnung finden.

Da wird es jetzt interessant, weil der Teufel (wie immer) im Formulierungsdetail liegt. Das mit den günstigen Krediten und geförderten Wohnungen lassen wir mal außen vor, da gibt es einige Möglichkeiten der Förderung, wir z.B. bauen auch Wohnungen ohne solche Förderung, trotzdem mit einem festgelegten Anteil an "Sozialwohnungen", die dann über höhere Mieten bei anderen Wohnungen im gleichen Haus quersubventioniert werden.

Die Formulierung "günstige Wohnungen für Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine ausreichende Wohnung finden" ist aber genau der Knackpunkt. Weil sie nämlich keinerlei greifbare Definition in sich birgt. Genau bei diesem Thema hat die Politik sich in den letzten Jahren fein rausgehalten (oder rausgeredet), ein Beispiel war die klare Aussage eines Berliner regierenden Politikers der klar machte, dass nun mal nicht jeder das Recht hat, preiswert in der Innenstadt zu wohnen. Was die damit legitim verdrängten Menschen jetzt wohl denken, wenn genau in dieser Innenstadt Wohnungen für geflüchtete Menschen mit staatlichen Geldern errichtet werden, währende sie an den Stadtrand gentrifiziert werden?

Und dann stellt sich immer noch die Frage, was "günstige Wohnungen für Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine ausreichende Wohnung finden" denn eigentlich sind. Also welche Miete ist denn noch günstig und welche nicht? Ist es ok, wenn Mieter 33% ihres Einkommens für die Miete zahlen oder kann man auch gut 50% zumuten, weil: dann hat er ja immer noch eine Wohnung gefunden.

Das Thema ist wesentlich vielschichtiger und genau deswegen habe ich die "guten Gründe" bisher nicht gefunden.

Zitat:
Bemerkenswert finde ich, dass hier der Steuerzahler einspringt und unter die Arme greift, denn es gäbe ja auch andere Lösungen.

Da schließe ich mich dem Captain an - welche wären das? Wir reden vom öffentlichen Dienst. Wer soll da zahlen, wenn nicht der Steuerzahler?

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