Klugschnacker hat geschrieben:
Letztlich weiß ich es nicht. Ich stelle es mir jedoch folgendermaßen vor:
Wir können nicht alle Probleme gleichzeitig und mit maximaler Geschwindigkeit lösen
Da ist was dran.
Zitat:
5 Euro ins Phrasenschwein
Da auch.
Zitat:
Du siehst jetzt den Aspekt den sozialen Wohnungsbaus. Er ist sicher wichtig, aber eine Stadt hat außerdem noch andere Aufgaben. Etwa, für Straßen und Radwege zu sorgen, Schulen und Kindergärten zu bauen oder zu sanieren, und und und.
Als Planer sehe ich den Aspekt der Stadtentwicklung und nicht nur des Wohnungsbaus. In einer Gemeinde wie meiner fränkischen zweiten Heimat, wo das Bauamt aus einer Person besteht, mag das so sein. In Städten oder Gemeinden mit Ämtern für jeden dieser Aspekte nicht. Aus Berlin kenne ich das Ganze natürlich am besten aber auch in anderen Städten kann man die gleichen Prozesse "bewundern". Es wäre ja noch ok, wenn die von Dir genannten Dinge tatsächlich gemacht werden würden aber das passiert ja auch nicht.
Und wenn ich eine Familie mit geringem Einkommen, die verzweifelt eine Wohnung sucht, danach frage ob Ihr Straßen und Radwege wichtiger sind oder der Wohnungsmarkt, dann kenne ich die Antwort doch schon vorher. Und diese Entwicklung siehst Du in sämtlichen Städten dieser Republik.
Es gibt schlicht keinen Grund, hier mit Investitionen zu warten oder diese zu verschleppen, um dann in Panik irgendwo MUFs oder Tempohomes hinzustellen, weil nun geflüchtete Personen vor der Tür stehen. Das eine hat mit dem anderen schlicht nix zu tun.
Ich kann im Falle von Berlin auch gerne ein paar Jahre zurückschauen, als der Senat 100.000 Sozialwohnungen verkauft hat, um seine selbst durch kriminelle Geschäfte angehäuften Schulden zu bezahlen. JEDER damals wußte, was das für die Zukunft bedeutet. Das Schicksal derer, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind, hat die Politik nicht interessiert - und schaut man sich unsere zuständige Senatorin der LINKEN an, dann interessiert sie es bis heute nicht.
Zitat:
Der Wohnungsbau rutscht in der Priorität dieser To-Do-Liste ganz nach oben, wenn eine große Zahl Menschen in Turnhallen und Notunterkünften haust.
Mit diesem Satz bestätigst Du, was Du etliche Seiten vorher vehement abgestritten hast, nämlich dass Flüchtlinge deutschen bedürftigen Familien etwas wegnehmen würden. Ganz konkret: dort wo wir jetzt in Windeseile Wohnungen für 500 geflüchtete Menschen hingestellt haben, hätten wir genauso schnell Sozialwohnungen für 300 bedürftige Berliner bauen können. Die jedoch warten weiterhin.
Zitat:
Das ist eine Notsituation, die einen Notfallplan rechtfertigt.
Und die Wohnungsnot, die seit Jahren in den Städten herrscht nicht? Komische Priorisierung.
Zitat:
Aus diesem Grunde, denke ich, wurden die Wohnungen sofort gebaut, während sonst vielleicht andere Dinge Vorrang gehabt hätten.
Nenn mir bitte mal Beispiele, die das belegen. Also konkret: wo wurden andere Dinge vorrangig vor Wohnungen gebaut?
Um dem eins drauf zu setzen: schau bei der Gelegenheit doch mal, welche Parteien und Personen in dem Fall das Sagen hatten und wie diese zum Thema Immobilienbesitz stehen bzw in welcher Verknüpfung sie zu Immobilienbesitzern stehen. Hin und wieder staunt man da...
Ich bleibe dabei: mir fällt kein einziger guter Grund ein, warum man nicht schnell und viel Sozialwohungen baut, dies bei Flüchtlingen dann aber kann.