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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 04 Okt 2017 07:26 
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MD Emu

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drullse hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Integration funktioniert nur mit "mischen". Alles andere ist im besten Fall "nebeneinander her", oder eben Ghettoisierung.

So ist es, das sollte eigentlich jedem halbwegs intelligentem Menschen klar sein. Schaut man sich an, was und wie geplant wird, kann man daraus die Frage stellen, wie intelligent die Politik so im allgemeinen ist...

Zitat:
Es ist wie bei fast allen Lebensdingen: Der "Schmerz, jetzt sofort" tut zwar weh (also die mühsame Integration mit all dem Stress und den Konflikten) ist aber unvergleichlich kleiner, als der "aufgestaute Schmerz viel später". Die Wucht der Konglikte aus den Ghettos in 5 bis 15 Jahren, den möchte ich nicht aushalten müssen.

Deshalb: Flüchtlinge "kleinteilig" unterbringen und integrieren.

Aber das juckt etliche der Entscheider nicht, denn die haben mit solchen Ghettos nix zu tun.


Ich vermute, Politiker wissen das alles schon. Ich vermute gleichzeitig, dass die Perspektive darauf ist, dass es so ("alle auf einem Haufen") organisatorisch einfacher und vor allem besser kontrollierbar ist. Ist aber meine Spekulation.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 04 Okt 2017 09:58 
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Das Rennsemmel-Emu
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captainbeefheart hat geschrieben:
Ich vermute, Politiker wissen das alles schon. Ich vermute gleichzeitig, dass die Perspektive darauf ist, dass es so ("alle auf einem Haufen") organisatorisch einfacher und vor allem besser kontrollierbar ist. Ist aber meine Spekulation.

Immerhin gibt es Silberstreife am Horizont: in Berlin hat man Quoten in den von den städtischen Wohnungsgesellschaften bewirtschafteten Objekten eingeführt. Damit ist einer Ghettoisierung zumindest der Großwohnsiedlungen momentan etwas entgegengewirkt. Das gesamte Thema der Verdrängung der finanzschwachen Haushalte ist damit aber nicht gelöst.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 04 Okt 2017 10:05 
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Das Rennsemmel-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
Ich kann Dir in Sachen Wohnungsbau nichts Neues erzählen. Du bist da der Fachmann. Ich bin der Laie, der hier und da was liest. Wenn Du sagst, es sei anders, als ich es derzeit meine, dann glaube ich Dir das. Ganz sicher nehme ich nicht an dieser Diskussion teil, um Dir etwas über Wohnungsbau zu beizubiegen.

Davon bin ich auch nicht ausgegangen. Deine Guten Gründe möchte ich trotzdem hören.

Warum gibt es gute Gründe, dass der Bau von Sozialwohnungen für (sorry) deutsche Mitbürger sich über Jahre hinzieht, während man für die (absolut notwendige) Unterbringung von Flüchtlingen das Gleiche in 1,5 Jahren durchziehen kann? Was sind diese Gründe? Das untenstehende ist jedenfalls keine Antwort.

Zitat:
Ich habe zuletzt das Buch von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer gelesen, der mit den Satz "Wir schaffen es nicht" bundesweit bekannt wurde. Er berichtet darin von dem Umstand, dass auf einer Warteliste 500 Tübinger stehen, die eine neue/größere/bessere Sozialwohnung wollen. Man muss sie vertrösten, da diese Wohnungen nicht existieren. Als die Flüchtlinge kamen, waren die Wohnungen binnen Jahresfrist da, allesamt nagelneu aus dem Boden gestampft. Um des Friedens Willen wollte Palmer zunächst die 500 Personen von der Warteliste dort unterbringen; die geflüchteten Menschen dann in die dadurch frei gewordenen (schlechteren) Wohnungen. Es sei in deren Fall von einer vorübergehenden Unterbringung auszugehen, daher sei das zumutbar. Das erwies sich aber als unmöglich, da dann die Zuschüsse vom Land wegfallen. Also müssen die Flüchtlinge in die neuen Unterkünfte. Wen wundert’s, wenn sich dadurch Protestwähler bei der AfD Luft machen?

Mein Reden, siehe oben.

Zitat:
Ich will damit ausdrücken, dass durch die kurze Zeit, innerhalb derer viele Menschen zu uns kamen, erhebliche Reibungen entstanden sind, für die ich Verständnis habe. Es gibt viele Probleme. Jedoch gibt es gute humanitäre Gründe, die geflüchteten Menschen trotzdem hier aufzunehmen.

Es gibt genauso gute humanitäre Gründe, die schon hier lebenden Menschen vorrangig zu versorgen. Das jedoch ist nicht passiert. Würde ich mit der AfD nicht ebenso auf Kriegsfuß stehen, würden mich die Wahlergebnisse freuen.

Einfach mal mit Menschen unterhalten, die verzweifelt eine Wohnung suchen und sich dann anhören können, dass Flüchtlinge bevorzugt genommen werden. Die interessiert es einen Sch*** was mit Zuschüssen vom Land ist (und das zu Recht).

Salzgitter hat übrigens einen Wahlbezirk mit 42,6% AfD. Warum? 100.000 Einwohner, 5.700 Flüchtlinge in der gesamten Stadt aber bestimmte Ecken besonders betroffen und da passiert genau das Gleiche wie von Palmer beschrieben.

Es ist abzusehen, dass sich daran nichts ändern wird und die Entwicklung der Stimmungen bei den nächsten Wahlen noch deutlich zu sehen sein wird. Komme niemand mehr und sage "Das habe ich nicht gewußt" oder "Der verstehe ich nicht".

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 04 Okt 2017 18:34 
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Wurstbrotmampfer
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drullse hat geschrieben:
Guten Gründe möchte ich trotzdem hören. Warum gibt es gute Gründe, dass der Bau von Sozialwohnungen für (sorry) deutsche Mitbürger sich über Jahre hinzieht, während man für die (absolut notwendige) Unterbringung von Flüchtlingen das Gleiche in 1,5 Jahren durchziehen kann? Was sind diese Gründe?


Letztlich weiß ich es nicht. Ich stelle es mir jedoch folgendermaßen vor:

Wir können nicht alle Probleme gleichzeitig und mit maximaler Geschwindigkeit lösen (5 Euro ins Phrasenschwein). Du siehst jetzt den Aspekt den sozialen Wohnungsbaus. Er ist sicher wichtig, aber eine Stadt hat außerdem noch andere Aufgaben. Etwa, für Straßen und Radwege zu sorgen, Schulen und Kindergärten zu bauen oder zu sanieren, und und und.

Der Wohnungsbau rutscht in der Priorität dieser To-Do-Liste ganz nach oben, wenn eine große Zahl Menschen in Turnhallen und Notunterkünften haust. Das ist eine Notsituation, die einen Notfallplan rechtfertigt. Aus diesem Grunde, denke ich, wurden die Wohnungen sofort gebaut, während sonst vielleicht andere Dinge Vorrang gehabt hätten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 04 Okt 2017 18:54 
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Das Rennsemmel-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
Ich stelle es mir jedoch folgendermaßen vor: ....

Ah... Jetzt verstehe ich. :keko

Nein, im Ernst: das Vertilgen einer Puddingbrezel bringt meist die Rundumschau in den Foren mit sich. Ich schreib nachher was dazu, jetzt muss ich erstmal Feierabend machen... ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 05 Okt 2017 14:52 
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Sauna-Emu

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Wohnungsbau ist hier in Frankfurt ein riesen Thema.

Ich finde bei diesem Thema sollte mal ein paar Jahre zurückgehen.
Meine Familie hat in einer Wohnung in Frankfurt gelebt, die der Firma (Degussa) meine Vaters gehörte.
Die großen Firmen Hoechst AG, Post, Siemens, Degussa usw) haben Wohnungen für ihre Mitarbeiter gebaut.
Die Wohnungen waren für die Familien, die nicht so ein hohes Einkommen hatten.
Klassische Arbeitersiedlungen.
Irgendwann kamen die börsennotierten Unternehmen auf die Idee diese Immobilien zu verkaufen.
Leider !!!
Heute sind das Eigentumswohnungen.
Leider hat die Stadt Frankfurt damals nicht in Betracht gezogen, Teile dieser Wohnungen zu erwerben, um daraus Sozialwohnung zu machen. Ein großer Fehler.


Was will ich damit sagen.
Vor ein paar Jahren haben auch die Firmen mehr Verantwortung für den Wohnungsbau in die Städten übernommen.
Die Zeiten sind leider vorbei.
Im Rhein-Main-Gebiet hat DU es als Familie mit kleinem Einkommen richtig schwer.


Warum ist jetzt Geld für Wohnungen da ?

Geld ist immer da. Es ist nur die Frage für was.
Leider standen Schulen und bezahlbare Wohnungen nie an oberster Stelle.
(:ot in OF war Geld für das blöde Fußballstadion da, aber nicht für Umkleidekabinen des Schwimmbads. :kuebeln )
Jetzt stellt die Stadt fest, dass es nicht mehr so einfach ist, Wohnungen bauen zu lassen.
In Frankfurt gibt es aber kaum Grundstücke für sozialen Wohnungsbau,
deshalb versucht mal es mit Nachbarkommunen.
Hier sind vor Jahren schon sehr viele Fehler gemacht worden.

Leider ändert man diese Einstellung auch nicht.
Hier wird der Ausbau des Flughafens vorangetrieben.
Jobmotor ist das Totschlagargument.
Es werden vor allem Jobs mit schlechter Bezahlung entstehen.
Diese Menschen können sich das Leben hier gar nicht leisten und die Anwohner kotzen wegen der Lärmbelästigung.
Die Hauptsache die Flughafen AG kann Wachstum verkünden.

Frankfurt wächst pro Jahr um ca. 10000 Leute.
Jetzt könnte man denken, die Deutschen sterben doch nicht aus.
Nein, die Jobs werden an anderer Stelle abgezogen.

Es ist alles nicht so einfach


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 05 Okt 2017 15:37 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
Beiträge: 1253
Wagnerli hat geschrieben:
...

Hier wird der Ausbau des Flughafens vorangetrieben.
Jobmotor ist das Totschlagargument.
Es werden vor allem Jobs mit schlechter Bezahlung entstehen.
Diese Menschen können sich das Leben hier gar nicht leisten und die Anwohner kotzen wegen der Lärmbelästigung.
Die Hauptsache die Flughafen AG kann Wachstum verkünden.

Frankfurt wächst pro Jahr um ca. 10000 Leute.
Jetzt könnte man denken, die Deutschen sterben doch nicht aus.
Nein, die Jobs werden an anderer Stelle abgezogen.

Es ist alles nicht so einfach


Was wäre denn die Konsequenz, wenn Frankfurt (ebenso wie München) den Flughafen NICHT ausbauen würde?

Bei Flughäfen gilt als Daumenregel: 1000 Arbeitsplätze je 1 Mio Passagiere/Jahr.

Zum Threadtitel: Es ist tatsächlich so, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Nettoreproduktionsrate haben, also mehr Deutsche sterben, als geboren werden. Derzeit 1,5. Die Geburtenzahl steigt allerdings durch die Zuwanderung seit einigen Jahren wieder an.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 05 Okt 2017 21:03 
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captainbeefheart hat geschrieben:
Zum Threadtitel: Es ist tatsächlich so, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Nettoreproduktionsrate haben, also mehr Deutsche sterben, als geboren werden. Derzeit 1,5. Die Geburtenzahl steigt allerdings durch die Zuwanderung seit einigen Jahren wieder an.

Ich lasse das bei mir in der Nachhilfe gelegentlich in der 10. Klasse durchrechnen (Exponentielles Wachstum/Zerfall): Bestand A vermindert sich jährlich um 5%. Bestand B vermehrt sich jährlich um 10%. Wann hat Bestand B den Bestand A erreicht? Das ist natürlich ein schlechtes Model der Wirklichkeit, aber schön anschaulich und immer eine witzige Aufgabe, die man sich gut merken kann.

Solche Vorgänge sind ja auch so alt wie die Menschheit. Wir Deutsche sind ja auch nicht vom Himmel gefallen, sondern durch Völkerwanderungen und Vermischung entstanden. Auch vor uns macht das nicht Halt, wie wir duch aktuelle Zuwanderung sehen. Ich finde das auch völlig normal und unproblematisch, sofern es gesittet und möglichst reibungslos geschieht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 02:03 
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Eine hohe Zuwanderung von Menschen aus Kulturen, in denen eine Frau nicht nach gute Ausbildung/Beruf/gutem Verdienst/finanzielle Unabhängigkeit strebt (und deswegen wenig oder keine Kinder bekommt) sondern sich über eine möglichst hohe Anzahl Kinder definiert (die in Deutschland ja auch echt gute Chancen haben alle zu überleben) wird definitiv dafür Sorgen, daß die in Deutschland lebende Bevölkerung zunimmt. Wir bauen nicht umsonst in großen Mengen Kita-Plätze und die Schulen, die von Auflösung bedroht waren, atmen langsam auf. Ob das dann Deutsche sind, Menschen sind, die einen deutschen Paß besitzen oder ganz andere wird die Zeit zeigen.

Wenn die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund weiterhin so steigt wird das zumindest allein deswegen irgendwann keine Randgruppe mehr sein. In Schulen in denen die Anzahl der deutschen Kinder pro Klasse nicht höher sind als die anderer Nationen gibt es andere Probleme als die Ausgrenzung der Nichtdeutschen.

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12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 08:34 
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Anja hat geschrieben:
Eine hohe Zuwanderung von Menschen aus Kulturen, in denen eine Frau nicht nach gute Ausbildung/Beruf/gutem Verdienst/finanzielle Unabhängigkeit strebt (und deswegen wenig oder keine Kinder bekommt) sondern sich über eine möglichst hohe Anzahl Kinder definiert (die in Deutschland ja auch echt gute Chancen haben alle zu überleben) wird definitiv dafür Sorgen, daß die in Deutschland lebende Bevölkerung zunimmt. Wir bauen nicht umsonst in großen Mengen Kita-Plätze und die Schulen, die von Auflösung bedroht waren, atmen langsam auf. Ob das dann Deutsche sind, Menschen sind, die einen deutschen Paß besitzen oder ganz andere wird die Zeit zeigen.


Ich glaube, bei meinter ältesten Tochter haben über 50% der Schüler mindestens ein Elternteil, das nicht in Deutschland geboren wurde. Es sind halt viele Italiener, Kroaten oder auch Spanier. Da gibt es quasi kaum kulturelle Unterschiede.
Einwanderung aus kulturfremden Ländern ist schwieriger. DE ist ja ein sehr liberales Land. Ich hoffe, dass wir uns nicht zurückentwickeln bzw. Probleme lösen müssen, die wir längst hinter uns hatten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 13:14 
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Sauna-Emu

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captainbeefheart hat geschrieben:
Wagnerli hat geschrieben:
...

Hier wird der Ausbau des Flughafens vorangetrieben.
Jobmotor ist das Totschlagargument.
Es werden vor allem Jobs mit schlechter Bezahlung entstehen.
Diese Menschen können sich das Leben hier gar nicht leisten und die Anwohner kotzen wegen der Lärmbelästigung.
Die Hauptsache die Flughafen AG kann Wachstum verkünden.

Frankfurt wächst pro Jahr um ca. 10000 Leute.
Jetzt könnte man denken, die Deutschen sterben doch nicht aus.
Nein, die Jobs werden an anderer Stelle abgezogen.

Es ist alles nicht so einfach


Was wäre denn die Konsequenz, wenn Frankfurt (ebenso wie München) den Flughafen NICHT ausbauen würde?

Bei Flughäfen gilt als Daumenregel: 1000 Arbeitsplätze je 1 Mio Passagiere/Jahr.

Zum Threadtitel: Es ist tatsächlich so, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Nettoreproduktionsrate haben, also mehr Deutsche sterben, als geboren werden. Derzeit 1,5. Die Geburtenzahl steigt allerdings durch die Zuwanderung seit einigen Jahren wieder an.


Ich sage ja, Totschlagargument.....wenn Ryanair nach Frankfurt kommt, werden die Arbeitsplätze in Hahn wegfallen.
Ein strukturschwache Region.
Der Flughafen Kassel wäre froh, wenn es ein paar Flieger gebe.
Warum sollen also alle ab Frankfurt fliegen ?
Andere Regionen brauchen diese Jobs viel mehr, als die Leute in Frankfurt.
Wenn Du für einen Mindestlohn Flugzeuge reinigst ,Gepäck kontrollierst oder Zeitschriften verkaufst, wirst Du ein Leben im Rhein-Main-Gebiet oder München nicht finanzieren können.
Der Flughafen Frankfurt ist nur ein großer Arbeitgeber in dieser Stadt, aber nur die wenigsten verdienen dort das große Geld.

Du kannst Dir gerne mal ausrechnen, was man mit einen Stundenlohn von 8,84€ verdient...wenn dann das Studentenzimmer schon um die 400€ kostet, kannst Du mal schauen, wie weit Du kommst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 14:33 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
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Wagnerli hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Wagnerli hat geschrieben:
...

Hier wird der Ausbau des Flughafens vorangetrieben.
Jobmotor ist das Totschlagargument.
Es werden vor allem Jobs mit schlechter Bezahlung entstehen.
Diese Menschen können sich das Leben hier gar nicht leisten und die Anwohner kotzen wegen der Lärmbelästigung.
Die Hauptsache die Flughafen AG kann Wachstum verkünden.

Frankfurt wächst pro Jahr um ca. 10000 Leute.
Jetzt könnte man denken, die Deutschen sterben doch nicht aus.
Nein, die Jobs werden an anderer Stelle abgezogen.

Es ist alles nicht so einfach


Was wäre denn die Konsequenz, wenn Frankfurt (ebenso wie München) den Flughafen NICHT ausbauen würde?

Bei Flughäfen gilt als Daumenregel: 1000 Arbeitsplätze je 1 Mio Passagiere/Jahr.

Zum Threadtitel: Es ist tatsächlich so, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Nettoreproduktionsrate haben, also mehr Deutsche sterben, als geboren werden. Derzeit 1,5. Die Geburtenzahl steigt allerdings durch die Zuwanderung seit einigen Jahren wieder an.


Ich sage ja, Totschlagargument.....wenn Ryanair nach Frankfurt kommt, werden die Arbeitsplätze in Hahn wegfallen.
Ein strukturschwache Region.
Der Flughafen Kassel wäre froh, wenn es ein paar Flieger gebe.
Warum sollen also alle ab Frankfurt fliegen ?
Andere Regionen brauchen diese Jobs viel mehr, als die Leute in Frankfurt.
Wenn Du für einen Mindestlohn Flugzeuge reinigst ,Gepäck kontrollierst oder Zeitschriften verkaufst, wirst Du ein Leben im Rhein-Main-Gebiet oder München nicht finanzieren können.
Der Flughafen Frankfurt ist nur ein großer Arbeitgeber in dieser Stadt, aber nur die wenigsten verdienen dort das große Geld.

Du kannst Dir gerne mal ausrechnen, was man mit einen Stundenlohn von 8,84€ verdient...wenn dann das Studentenzimmer schon um die 400€ kostet, kannst Du mal schauen, wie weit Du kommst.


Ich würde es nicht als Totschlagargument bezeichnen.

Es besteht ein Bedarf an Flugbewegungen und der ist gewaltig angestiegen und steigt offensichtlich weiter. Sollen wir den Bedarf nicht befriedigen? Dann geht der Bedarf in die benachbarten Länder, damit ist ökologisch nix gewonnen, ökonomisch profitieren andere.

Für Flughäfen gibt es allerdings eine "kritische Betriebsgröße" aufgrund der Infrastrukturkosten und damit haben eine "natürliche" Tendenz zu wenigen großen Flughäfen. Alles andere wäre dann von Subventionen abhängig - und die wollen wir ja auch nicht. Regionalflughäfen haben insofern immer nur ein Nischendasein.

400 Euro für die Studentenbude? In München geht es bei 600 los :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 17:02 
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Sauna-Emu

Registriert: 11 Aug 2010 09:58
Beiträge: 19714
So groß ist der Bedarf nicht, sonst würde die FAG nicht Billig Airlines nach Frankfurt locken.
Das hat aber negative Auswirkungen auf die anderen Airlines und deren Mitarbeiter.
So ein Flughafen ist ein Unternehmen, wie jedes andere auch. Sie wollen Wachstum um jeden Preis.
Den müssen wir hier aber nicht um jeden Preis mittragen.

Ich bleibe dabei. Man muss nicht Gesellschaften aus schwachen Regionen nach Frankfurt locken.


:tomtiger
Wagnerli,
die am Sonntag mit der Lufthansa fliegt.Ich will ja ankommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 19:53 
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S(up)portlerin
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Registriert: 28 Jun 2004 12:00
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keko hat geschrieben:
Anja hat geschrieben:
Eine hohe Zuwanderung von Menschen aus Kulturen, in denen eine Frau nicht nach gute Ausbildung/Beruf/gutem Verdienst/finanzielle Unabhängigkeit strebt (und deswegen wenig oder keine Kinder bekommt) sondern sich über eine möglichst hohe Anzahl Kinder definiert (die in Deutschland ja auch echt gute Chancen haben alle zu überleben) wird definitiv dafür Sorgen, daß die in Deutschland lebende Bevölkerung zunimmt. Wir bauen nicht umsonst in großen Mengen Kita-Plätze und die Schulen, die von Auflösung bedroht waren, atmen langsam auf. Ob das dann Deutsche sind, Menschen sind, die einen deutschen Paß besitzen oder ganz andere wird die Zeit zeigen.


Ich glaube, bei meinter ältesten Tochter haben über 50% der Schüler mindestens ein Elternteil, das nicht in Deutschland geboren wurde. Es sind halt viele Italiener, Kroaten oder auch Spanier. Da gibt es quasi kaum kulturelle Unterschiede.
Einwanderung aus kulturfremden Ländern ist schwieriger. DE ist ja ein sehr liberales Land. Ich hoffe, dass wir uns nicht zurückentwickeln bzw. Probleme lösen müssen, die wir längst hinter uns hatten.


Ja, das hoffe ich sehr. Wäre sehr schade. Ich höre halt, was die KollegInnen aus unserem speziellen Team für anerkannte Asylbewerber, das wir vor 2 Jahre gegründet haben (mit einer Kollegin - jetzt sind es 5) berichten. Und ich verstehe das Problem: da wächst die Frau in Afrika auf in einem Umfeld, das klar sagt "Du Frau kriegst Kinder und je mehr Du davon hast, desto besser bist Du und desto mehr signalisiert ihr, daß ihr eine gute, wohlhabende Familie seid". Und jetzt, peng! - das deutsche System erwartet, daß jeder Erwachsene arbeiten geht. Und ganz ernsthaft: mit 2 oder 3 Kinder (oder mehr) braucht es schon einen guten Verdienst, damit man nicht selbst mit Vollzeitbeschäftigung immer noch im Leistungsbezug bleibt. Oder umgekehrt: wenn ich auch ohne Arbeit für meine Familie über 2.000 € bekomme - warum dann arbeiten?

_________________
06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 06 Okt 2017 20:51 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
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Wagnerli hat geschrieben:
So groß ist der Bedarf nicht, sonst würde die FAG nicht Billig Airlines nach Frankfurt locken.
Das hat aber negative Auswirkungen auf die anderen Airlines und deren Mitarbeiter.
So ein Flughafen ist ein Unternehmen, wie jedes andere auch. Sie wollen Wachstum um jeden Preis.
Den müssen wir hier aber nicht um jeden Preis mittragen.

Ich bleibe dabei. Man muss nicht Gesellschaften aus schwachen Regionen nach Frankfurt locken.


:tomtiger
Wagnerli,
die am Sonntag mit der Lufthansa fliegt.Ich will ja ankommen.


Das ist jetzt OT, deshalb nur kurz:

(Billig)Airlines interessieren bei einem Flughafen nur zwei Sachen: Slots und Turning Time. Beides konnten kleinere Flughäfen bisher besser bereit stellen.

Kunden interessieren ebenfalls zwei Sachen: Preis und Bruttozeit. Und letzteres ist bei den Provinzflughäfen deutlich schlechter..

Die neuen Kapazitäten schaffen bei den großen Flughäfen Slots und bessere Turning Time und Kunden fliegen lieber von FRA statt von Hahn und MUC statt Augsburg.

Und der Kunde gibt letztlich das Geld der Airline und die dem Flughafen.


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