drullse hat geschrieben:
vb_man hat geschrieben:
Ich bin jetzt zu faul, aber vielleicht kann ein nicht ausgelasteter Mathematik-Experte mal nachrechnen, was für die Öko-Bilanz betrüblicher sein mag, ein sportlich-kerniger, handgeschalteter Ampelsprint oder ein, in 120.000 km Laufzeit langsam zerbröselnder Katalysator.
Sag mal, warum immer schwarz/weiß?
Was hat der Ampelsprint mit dem Kat zu tun? Irgendwie gar nix, oder?
Ich sags gerne nochmal: ich brauche keine Ampelsprints, ich mag die Charakteristik einer Automatik nicht. Und selbst die sogenannten sportlichen Automatikschaltungen von BMW sind schlicht lahm gegenüber einer Handschaltung. Wer's mag soll es fahren. Ich nur unter Zwang.
Mein THW-LKW hat im Übrigen eine Anzeige, die einen darauf hinweist, wenn man unökonomisch fährt. Ganz simple Sache. Habe ich in einem PKW noch nicht gesehen. Warum nicht?
der Ampelsprint hat mit dem Kat insofern zu tun, da die Sekundär-Emissionen des Katalysators versucht wurden zu bewerten. Ich habe mir daraufhin erlaubt, die Emissionen des Ampelsprints mit den Sekundär-Emissionen aus dem Kat ins Verhältnis zu setzen. Ich versuche doch mal den Ansatz einer Massenbilanz:
Der Katalysator eines durchschnittlichen PWK mit Otto-Motor enthält ungefähr 2-6 Gramm Edelmetall (pro Fahrzeug). Seit ungefähr 10 Jahren kommt für Katalysatoren für Ottomotoren fast ausschließlich Palladium und Rhodium zum Einsatz. Gehen wir davon aus, das der Katalysator über eine Laufzeit von 120.000 km vollständig zerstört wäre, dann reden wir über eine max. Emission von ca. 0,00005 g/km
Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Katalysator nach 120.000 km vollständig zerstört ist, geht gegen Null. Aktuelle Fahrzeuge müssen die EURO IV Grenzwerte nach 120.000 einhalten, der Katalysator ist ein emissionsrelevantes Bauteil, der Ausfall desselben wird mittels einer Kontrollampe (OBD = on board diagnosis) angezeigt.
Was in diversen Publikationen als Edelmetallemission beschrieben wird, sind Platinablagerungen am Strassenrand. Das darauf zurückzuführen, daß die ersten Katalysatoren, die in den 80er Jahren in USA zum Einsatz kamen, sog. Beads (Kügelchen mit dein Durchmesser von ca. 5-10 mm) waren, welche mit Platin imprägniert waren. Dieses Schüttgut wurde in ein Gehause eingefüllt und in die Abgasanlage eingebaut. Man sich leicht vorstellen, daß diese Beads durch Friktion, impliziert durch mechanische Erregung, sich mit der Zeit aufgerieben haben und als Staub durchs Endrohr auf die Strasse gelangt sind. Diese Technologie ist mittlerweile überholt. Mit heutiger Technologie ist die Wahrscheinlichkeit der Staubbelastung und damit verbunden der Platinemission, nahezu ausgeschlossen. Desweiteren ist sich jeder Hersteller von Katalysatoren über den Wert des Rohstoffs Edelmetall bewusst. Daher werden Katalysatoren auch einem Recycling Prozess zugeführt. Das Edelmetall aus diesem Recycling Prozess benötigt ungefähr nur 1/1000 der Primärenergieeinsatzes gegenüber der Erzaufbereitung. Leider sind das Fakten, die so manchen Autor nicht bekannt sind, oder nicht bekannt sein wollen.
Beim Ampelsprint, womöglich noch mit betriebskaltem Motor, werden ca. 20-50 x soviel Emissionen verursacht, als im normalen Fahrbetrieb. Je nach Fahrweise kann der Katalysator kurzfristig seinen Wirkungsgrad auf < 10% absenken. Dann werden kurzfristig ca. 5-10 g/km HC rausgepustet.
Was hat das jetzt mit Automatik zu tun? Nun ein modernes, elektronisch gesteuertes Automatikgetriebe ist in Bezug auf Ökonomie jedem Handschalter überlegen. Es sei denn, der Fahrer ist auf ökonomische Fahrweise geschult. Wer von sich behauptet, er kann mit dem Schaltgetrieb ökonomischer fahren als mit einem
modernen Automatikgetriebe, der lügt sich in die Tasche.
Und jetzt werde ich bewusst platt:
Männer die im richtigen Leben nix zu sagen haben, wollen wenigstens im Auto noch sagen wo's lang geht.