Also gut,
drullse hat geschrieben:
chris.fall hat geschrieben:
Die Klugscheisserei zur Begründung erspare ich Euch mal
Nönö, mach mal. Will wissen, warum jahrzehntelang mit Schrott hervorragend umherfahren konnte...
Du hast es so gewollt.
Ein einstellbares Innenlager ist potentiell etwas besser als ein
Patronenlager, weil die eigentlichen Lager weiter außen sitzen;
wegen der geringeren Hebelwirkung sind die Lagerkräfte ensprechend
kleiner. Konsequenterweise sitzen bei diesem neumodischen Krams (Hollowtech;-)
die Lager ja auch außerhalb des Gehäuses (und werden mit einem
Drehmomentschlüssel eingestellt!) Und es soll auch Freaks
geben, die noch eine zusätzliche Kugel ins Lager fummeln, um die
Last auf die einzelne Kugel noch etwas zu verkleinern.
Das gilt
aber nur, wenn das Lagerspiel exakt und richtig eingestellt
ist. Nun wird jeder (Hobby)Schrauber Stein und Bein schwören,
dass er selbstverständlich sein Lagerspiel optimal einstellt. Da wir hier
aber von hundertsteln mm reden, halte ich das für praktisch nicht
machbar. Ein nach Gefühl mit Konterschlüssel eingestelltes Konuslager
ist ungefähr so gut wie eine ohne Drehmomentschlüssel angezogene
Schraube. Das ist bei einem Kugellager, welches z.T. höheren Kräften
als ein Kurbelwellenlager ausgesetzt ist, schlicht Murks.
Bei diese ganzen tollen Konstruktionen, bei denen
die Lagerschale mit so einem Stiftschlüssel eingestellt und von außen
gekontert werden musste, hat das nach dem Kontern NIE gepasst
weil man mit dem fisseligen Stiftschlüssel die Lagerschale NIE so festhalten
konnte, dass sie durch das Kontern eben nicht noch ein kleines Stück weiter
gedreht wurde.
Hinzu kommt noch, dass alle Konuslager (sowohl Innen- als auch
Radlager), die mir bisher so untergekommen sind(*), nicht gegen das
Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz abgedichtet sind. Jedes
Standard Rillenkugellager für 50 Ct ist gedichtet und auf Lebensdauer
geschmiert. Und wird uns dann als "Industrielager" (Hört hört!) für zig
Eur verkauft.
Da die Konuslager deshalb immer schön den Dreck der Straße zermahlen
müssen, ist das häufige Nachstellen des Lagerspieles überhaupt erst nötig.
Bei den Tretlagern die mir bisher so unter gekommen sind(*), ging das
immer nur mit demontierten Kurbeln. Und die werden vom (de)montieren
auch nicht besser: Die TA-Kurbeln von meinem allerersten Rennrad, das
ich zum Abi geschenkt bekommen habe, haben sich schon so geweitet,
dass ich einen Dosenblechstreifen dazwischen setzen musste. Weil ich dieser
Konstruktion auch nicht so recht über den Weg traue, tun sie nur noch an
meinem Ergometer Dienst...
Als letztes bedenke ich noch die Zeit: Es ist fast egal welchen Stundenlohn
ich mal für mein Gefrickel am Rad veranschlage, für das (virtuelle) Geld, das
ich mit dem Einstellen eines Innenlagers verdaddele (s.o.), bekomme ich sicher
schon ein gutes Patronenlager. So betrachtet, könnte ich meinem Rädchen
also jedesmal ein neues Patronenlager gönnen, wenn ich bei einem Konuslager
das Spiel einstelle.
Theoretisch sind Konuslager also besser. Aber praktisch baue ich ein Patronenlager
ein, und fahre da jahrelang (OK, Du vielleicht nur ein oder zwei;-) mit rum,
ohne, dass ich mir um die Pflege und Wartung des Innenlagers Gedanken
machen muss.
Viele Grüße,
Christian
* Nur damit mir jetzt nicht so ein
kommt, und "aber beim ...." sagt