Das vergangene Wochenende
Freitags fahre ich Rennrad. Es ist so, dass ich für meinen Arbeitsweg mein Trekkingrad nutze. Das ist einfach praktischer und ich kann meine riesige Tasche mit Wechselklamotten, Waschzeug, Mittagessen, Zwischendurchobst und Geldbeutel hinten am Gepäckträger befestigen. Diese Tasche hat einen Vorteil: sie macht das Rad - vor allem bei Gegenwind - ungemein schwer und lässt mich so meine Kraftausdauer trainieren. Wie gesagt fahre ich 18 km zur Arbeit und 20 km dann zurück. Das ganze dann 4 Mal in der Woche.
Da ich aber wie bereits erwähnt nicht gerade die Rennradheldin bin und ich mich beim Wettkampf nicht ganz so blöd anstellen will, muss ich auch mein Rennrad das ein oder andere Mal bewegen. Das mache ich freitags. Am Wochenende mag ich nicht alleine losradeln. Und da ich meinem Mann das nicht antun möchte, dass er mir auf seinem Trekkingrad hinterherhecheln muss, gondele ich freitags also allein durch die Gegend.
Diesen Freitag sollten es so 70 km sein, mit einer 13%-igen Steigung, die ich mir vorgenommen hatte, zwei Mal hoch zu fahren. Ich kam gegen 16 Uhr zu Hause an, zog mich um, füllte meine Trinkflaschen und... stellte fest, dass der Schlüssel vom Hobbyraum nicht dort hing, wo er hängen sollte. Ich suchte also eine Weile, fand ihn nicht und kam zu dem Schluss, dass mein Mann diesen haben musste. Leider war der nicht erreichbar. Weder auf der Arbeit, noch auf dem Handy. Also setzte ich mich vor die Tür mit einer Tüte Katjes Euromünzen und wartete. Ich wartete, fror im Schatten, las ein Buch, wurde ungeduldig.
Irgendwann, es war bereits 18 Uhr geworden (ich erinnere hier kurz daran, dass es um 20 Uhr zu dunkeln beginnt), kam er nach Hause. Dass ich sauer war, brauche ich nicht zu erwähnen. Ich hetzte dann also los, mit Katjes im Bauch und Wut, musste mich die vielbefahrene Verdistraße runter quälen und fuhr dann Richtung Westen.
Da ich zwar sämtlich Wald- und Wiesenwege in und um München kenne, jedoch nicht die asphaltierten Straßen, musste ich ein ums andere Mal stehen bleiben, um nach dem Weg zu suchen. Die Sonne stand noch eine Weile am Himmel, wurde aber langsam rot, so dass ich gegen 19.45 Uhr beschloss, den kürzeren Weg zu nehmen. Um 20.15 Uhr kam ich zu Hause an. Ich glaube, es sind so 50 km geworden. Mein Radcomputer ist irgendwann ausgefallen.
Naja, diesen Freitag probiere ich nochmal die geplante Strecke.
Samstag habe ich mir einen Neoprenanzug gekauft. Er sitzt perfekt und die Farbe steht mir super. Aber irgendwie - das gebe ich zu - bin ich doch mehr Frau als Triathletin, denn die 145 Euro haben mir schon weh getan. Was man sich da alles für Klamotten hätte kaufen können.
Sonntag dann habe ich meinen Mann gegen 8 Uhr aus dem Bett geschmissen, weil ein langer Lauf anstand. 24 km in 2.25 mit Endspurt zum Bäcker, da der um 11 schließt. Ganz außer Atem kam ich dort an und wollte schon das Dekobrot aufkaufen. Das hat der Verkäufer mir leider nicht vermacht.
Heute war mal Ruhetag.
Vielen Dank fürs Durchhalten bis hierher. Aber Ihr seid ja Ausdauersportler, nicht wahr?
Ich bin nämlich auch noch Hobbyautorin.