7. Tag, Freitag 30.03.07
Der Regentag hat seinen Tribut gefordert: Heute Morgen hat der Cyclomaster seinen Geist aufgegeben.
Das Display ist tot. Evtl. nur die Batterie leer? Pustekuchen; nachdem ich das Teil aufgeschraubt hatte um die Batterie zu wechseln, lief ein dunkler Tropfen Wasser aus dem Tacho. Das war’s dann wohl mit dem Teil. Aber es bleibt mir ja immer noch meine Polar Uhr. Dieses schweineteure S625X Teil mit dem extra Radsensor, der alle Daten erfasst. Von wegen, das Teil ist wohl auch abgesoffen gestern. Nun ja, fahren nach Gefühl ist ja auch was feines.
Aber bleiben wir doch beim Optimimus: Das Wetter hat sich signifikant gebessert, der Himmel ist klar, die Sonne scheint und die Kleiderwahl fällt auf kurz mit Ärmlingen und Knieschützern. Ich schließe mich heute mal Guido’s Gruppe an. Die Route soll nach Orient gehen, landschaftlich eine der schönsten Routen auf der Insel.
Man merkt doch gleich, dass ein wenig Sonne das Gemüt aufhellt. Ich fühle mich gut, die Steigungen fallen mir relativ leicht, auch wenn man bei ca. 100 kg Systemgewicht nicht gerade von „leicht“ sprechen kann. Nach Bunyola geht es mit dem Anstieg los, die Gruppe fällt auseinander, in Orient finden wir aber wieder zusammen. Unglaublich was da heute an Radfahrern unterwegs war; fast wie am Offenbacher Kreuz am Freitagnachmittag. Da ich mich immer noch gut fühle, beschließe ich kurzfristig, bei Selva die Gruppe zu verlassen und doch noch mal die Runde über Lluc zu fahren. Wie ich es erhofft habe, bei schönem Wetter, ist die Landschaft auch gleich viel schöner. Die Abfahrt von der Tankstelle nach Pollenca macht bei trockener Strasse auch gleich viel mehr Spass.
Zum Laufen habe ich allerdings keine Lust mehr. Genug Kalorien für heute verbraten; am Buffet gehe ich zweimal zum Nachtisch.
Nachdem ich jetzt doch einige Tage schon auf der Insel bin und die eine oder andere Beobachtung gemacht habe, muss ich feststellen, bei Sport und am Buffet lern man Menschen kennen. Da gibt es die Zeitgenossen, die in der Gruppe ziemlich merkwürdige Verhaltensweisen zeigen, angefangen vom rücksichtslosen Einfahren in den Kreisverkehr, rücksichtsloses Überholen mit Schneiden, oder die völlig merkbefreiten Touristen, die gerne an der engsten Stelle der Strasse sich in der Gruppe auf die Strasse stellen, die Knallköpfe, die eine Gruppe, die bereits eine Gruppe überholt auf der Gegenfahrbahn überholen müssen, und bei kommendem Gegenverkehr dann scharf nach rechts ziehen müssen, oder die Deppen, die wenn sie von einer Gruppe überholt werden, dann meinen in der Gruppe mitfahren zu müssen. Das wäre ja im Prinzip nicht so schlimm, wenn diese Deppen dann wenigstens eine vernünftige Zweierreihe fahren könnten und nicht aus Blödheit die Gruppe auseinander fahren würden. Dann gibt es auch die netten Zeitgenossen, die am Buffet stehen, und die letzten 3 Fleischstücke vom Tablett auf den Teller laden müssen. Wenn man sie darauf anspricht, dann kommt nur ein blöder Spruch wie, es kommt doch gleich Nachschub. Wirklich sehr sportlich. Na ja, jeder so wie er kann.
Streckenführung:
Hotel Club Pollentia, Sa Pobla, Sencelles, Biniali, Santa Maria, Bunyola, Coll de Hono, Orient, Lloseta, Biniamar, Selva, Caimari, Lluc, Pollenca und zurück.
Bilanz für den siebten Tag:
Rad: 145.0 km, 18°C, 1445 Hm, 05:46:13, Ø=25.1 km/h, Ø 127 bpm, 3556 kcal