captainbeefheart hat geschrieben:
Unter dem Thread Titel sind wir jetzt ziemlich OT, aber zwei Gedanken dazu:
Wir wissen heute, dass die Frage von Übergewicht tatsächlich auch eine Frage der Gene ist: Etwa 50 bis 60% ist nach aktuellem Forschungsstand genetisch bedingt. Das heißt aber auch, dass die andere Hälfte Sozialisations- und Verhaltensbedingt ist.
Und gerade bei der Sozialisation spielt eine Rolle, dass vor allem das familiäre Umfeld hier frecht rüh die sog. "somatische Intelligenz" versaut, entlang derer wir eigentlich eine Intuition für das entwickeln, was wir quantitativ und qualitativ gerade zum Essen und Trinken brauchen. Gesüßte Tees, insgesamt viel zu viel Zucker , Convenience-Gläschen und viel zu wenig "normale", saisonale und vor allem unverarbeitete Lebensmittel in der frühen Kindheit erzeugen ein entsprechendes Ernährungsverhalten.
Junk-Food und Diätprodukte führen langfristig dazu, dass man mehr ißt. Das wurde auch in dem Film erklärt.
Als ich in den 90er Jahren eine zeitlang in den USA war, fielen mir die vielen Übergewichtigen auf, besonders in den ärmeren Stadtteilen. Ich erklärte mir das damit, dass sie wohl weniger diszipliniert sind, sich weniger bewegen, weniger lernen und letztendlich übergewichtig an ihrer Lage schuld sind (verkürzt dargestellt...).
Das ist halt nicht die ganze Wahrheit. Zu ihr gehört auch, dass sie zu billigeren Nahrungsmittel greifen müssen, die langfristig dick machen. Dazu kommt die Rolle der Werbung, die schon bei den jüngsten Kindern greift.