6. Tag, Donnerstag 29.03.07
Der perfekte Tag, um die mentale Härte zu trainieren.
Um 07:50: Regen, dunkler, grauer Himmel, das Kap Formentor war vor lauter Wolken nicht zu erkennen. Um 08:30 beim Frühstück ist durch das Grau tatsächlich eine blaue Stelle zu erkennen. Wir diskutieren beim Frühstück was wir machen wollen, stellen fest, dass wir Eisenmänner sind und beschließen, zum Kloster Lluc hochzufahren. In Anbetracht des Wetters sollte es aber nur eine kurze Runde werden. Vom Hotel aus an Pollenca vorbei, über Nebenstrassen nach Selva, dann über die Serpentinen hoch und die lange Abfahrt nach Pollenca wieder runter. Auf diese Weise wären wir max, 1h vom Hotel entfernt gewesen und hätten die Runde zur Not auch zweimal fahren können. Geplant war die Abfahrt für 11:00, der Himmel war schon wieder gleichmäßig grau, die Schaumkronen auf dem Meer waren ziemlich hoch und ziemlich weiß. Unter globaler Klimaerwärmung stelle ich mir etwas Anderes vor
. Da wir ja Eisenmännchen sind, sind wir frohen Mutes in den Gegenwind losgefahren um nach ca. 8 km das erste Mal anzuhalten um die Regenjacken anzuziehen. Man muss das Positive sehen; für den Rest der Runde gab es keine Notwendigkeit, die Regenjacken wieder auszuziehen. Die Strasse an sich war landschaftlich herrlich gelegen, theoretisch zumindest, wenn man vor lauter Wolken was gesehen hätte. Wir mussten uns mittlerweile auch keine Mühe mehr geben, den Pfützen auszuweichen. In den Schuhen schwappte das Wasser und über den Rücken lief das Wasser über Kimme abwärts, herrlich! Der eigentliche Aufstieg begann dann nach Selva, eine an sich wunderschöne Serpentinenstrasse in wirklich herrlicher Landschaft. Ich hoffe wirklich, dass ich noch mal die Gelegenheit haben werde, die Strecke bei schönem Wetter zu fahren. Die Abfahrt nach Pollenca war nicht ganz ungefährlich, erstens wegen dem Wind, zweitens wegen der nassen Strasse und drittens wegen dem Dreck auf der Strasse. Dank dem gepflegten Gegenwind war es mir sowieso nicht möglich mal > 50 km/h zu fahren. Lieber einmal zu viel gebremst, als im Graben landen.
Merkwürdig, als wir wieder in Pollenca waren, hatte niemand Lust, die Rund noch mal zu fahren. Also zurück ins Hotel, die Laufschuhe angezogen und noch eine lockere Runde zum Füße aufwärmen hinterher. Wir waren gerade mal 1 km gelaufen, da fängt es schon wieder an zu schütten. tacis und Thomas ziehen es vor, wieder ins Hotel zurückzulaufen; ich will zumindest meine 6 km laufen. Und siehe da, kaum hat tacis sich von mir entfernt, hat auch schon der Regen aufgehört. Vielleicht sollte ich mich von tacis fernhalten, wenn ich im Trockenen trainieren will.
Dank der nassen, kalten Hose musste ich dreimal absteigen zu pinkeln. Eigentlich hätte man ja mal Wettkampfbedingungen trainieren müssen und im fahren pinkeln. Geht einfach nicht. Was mir sehr unangenehm aufgefallen ist, ist der ganze Müll am Straßenrand. Weggeworfene Schläuche, Wasserflaschen, Verpackungen von Energieriegeln etc. Das fliegen „Sportler“ nach Majorca und schmeißen ihren Dreck einfach in die Gegend. Ist es denn wirklich zuviel verlangt, wenn man den Verpackungsmüll wieder mitnimmt? Muss man einen alten Schlauch einfach ins Grüne schmeißen? Ich wünsche diesen Umweltschweinen ein schmerzhaftes, blutendes Furunkel am Hintern und auf der nächsten Abfahrt bei strömendem Regen einen Platten mehr als Reserveschläuche dabei.
Streckenführung:
Hotel Club Pollentia, Pollenca, Campanet, Selva, Lluc, Pollenca und zurück.
Bilanz für den sechsten Tag:
Rad: 70.50 km, 11°C, 870 Hm, 03:12:26, Ø=23.8 km/h, Ø 123 bpm, 1879 kcal
Lauf: 6.7 km, 00:37:37, 05:36 min/km, Ø 134 bpm, 435 kcal