Ich hab mal wieder Rückschau gehalten natürlich nicht ohne auch nach vorne zu blicken.
Kurz gesagt: Das Jahr 2008 war noch viel mehr ein Lehrjahr, als das erste. Es lief nicht besonders prickelnd.
Während ich in der Vorbereitung auf 2007 den Winter über 3-4x im Fitnessstudio Rumpf- Kraftübungen gemacht habe, fiel dies im letzten Jahr fast gänzlich weg. Erst hatte ich bis zu Beginn 2008 mit häufigen Infekten zu kämpfen, dann kam ich ganz gut in den Tritt. Ich hatte mich wieder für den HM in Berlin angemeldet aber das Laufen wurde nicht besser. Kaum ein Lauf, bei dem es nicht irgendwo gezwickt und gezogen hatte. Seit Anfang Februar kamen immer häufiger Rückenprobleme dazu. Mal ein kurzer Rhemaschub, der vor allem den Ischiasnerv mächtig gereizt hat, aber auch starke Verspannungen, die ich in der Rückschau auf den Stress im Job zurückführe.
Nachdem ich mich dann entschieden hatte nicht nach Berlin zu fahren, kam auch promt der erste lange Lauf, der ohne Aua war und den ich einfach nur genossen habe.
Danach lief es ein Weilchen besser und obwohl der Saisonauftakt in Gelnhausen (eine echt schöne Veranstaltung) mit Magenkrämpfen richtig in die Hose ging, war ich zuversichtlich hinsichtlich der M-Distanz im Kraichgau und den weiteren geplanten WK.
Seit etwa Mitte März übernahm ich dann eine andere Position im Unternehmen und die damit erhöhte Verantwortung forderte Dribut im privaten Bereich. Der Sport war willkommene Ablenkung aber nicht mehr und recht unregelmäßig. Von einem Training konnte man kaum sprechen. So stieg wieder die Sorge, wie und ob ich den Kraichgautriathlon überstehen würde. Noch am WK Morgen hab ich gezögert und schlussendlich war es Feder, die mich motiviert hat, es einfach so lange zu genießen, wie es eben geht. Vielen Dank Dir noch einmal, denn es sollte die schönste sportliche Erfahrung dieses Sommers werden :Blumen:
Nette Leute und eine tolle Atmosphäre ließen die Sorgen entschwinden und nachdem ich mit ziemlich genau 40min aus dem Wasser stieg freute ich mich riesig, denn das war 5min besser als bei der letzten 2000m Strecke. Jetzt hatte ich richtig Lust zum Radeln. Die Strecke war toll und das anschließende Laufen brachte ich auch noch rum und so trollte ich mich superglücklich mit 4:52 h durchs Ziel.
Motiviert durch die Tatsache, dass mein Körper mal wieder so prima durchgehalten hatte, sollte es nu ein bisschen strukturierter werden, denn das Ziel war der BerlinMan Ende August.
Es folgte ein sehr schöner WK am Rothsee und ich hatte etwas gehofft unter 3h zu bleiben. Aber dafür fehlten mir definitiv die nötigen Laufkilometer.
Aber der Weg schien der richtige zu sein und so bekam ich langsam Lust auf die Vorbereitung für Berlin.
Pustekuchen war- danach fing das ganze Theater eigentlich erst richtig an. Zuviel Arbeit, zu wenig Bewegung, zu viele Schmerzen und viel zu wenig Rumpfstabilität führten am Edersee zu einem total Desaster.
Es passiert mir nicht häufig, dass ich mich vom Sport demotivieren lasse, da ich grds. keine hohen Ansprüche habe, sondern es mittlerweisle vielmehr als Genußmensch sehe. Aber das was dort passierte, machte dann wirklich keinen Spaß mehr. Zu allem Überfluß krachte mir auch noch die Kette runter und verkeilte sich dermaßen, dass ich mehre Minuten später mit Blut- und Schmiereverklebten Händen zitternd weiter gefahren bin bzw. wollte - dumm nur, dass die ganze Schose ausgerechnet in der Kehre zu Beginn der Bergwertung passierte und ich so durcheinander wie ich war, dass Ding mit dem großen Blatt hoch bin. Am Ende wollte ich nur noch nach Hause. Aber auch hier war wieder ein lieber Mensch dabei, der mich bei einem gemeinsamen Besuch beim Inder wieder aufbaute - DANKE Thorsten
Mit dem Erlebnis habe ich 2008 dann eigentlich abgeschlossen. Den BerlinMan hab ich auch abgesagt. Im Nachhinein war es sicherlich die richtige Entscheidung, auch wenn sie weh getan hat.
Was bleibt als Fazit: Ohne eine vernünftige und vielfältige Kraftaufbauvorbereitung im Winter, kann ich mir WK abschminken. Die Anpassung der beruflichen und anderer privater Lebensumstände an die Häufigkeit des Trainings und die Auswahl der WK ist unumgänglich. Erzwingen kann man eben nichts - dafür ist der Körper ein viel zu fragiles Gebilde, dass es lieber zu schonen gilt als zu überfordern.
Mit diesem Grundverständnis bin ich dann auch in den Urlaub gegangen. Seit Mitte September habe ich ganz langsam mit dem Laufen wieder angefangen und quäle mich zumindest morgens durch diverse Bauchmuskelübungen und Yogaelemente.
Und es macht wieder Laune - die Schmerzen gingen wieder zurück - die Tabletten sind auf NULL und das schon seit einigen Wochen.
Ob ich im kommenden Jahr überhaupt TriaWK machen kann, weiß ich noch nicht, denn hier spielt der Zeitfaktor eine erhebliche Rolle. Triathlon steht bei mir derzeit an 3 oder gar 4 Priorität - ob das überhaupt gehen kann, weiß ich noch nicht.
Was ich aber weiß, ist, dass ich immer genügend Zeit haben werde, um Laufen zu gehen -
- denn das paßt immer noch rein.
Da hier sowieso meine Schwäche liegt, ist dies gar nicht so dumm.
Und Schwimmen liebe ich so sehr, dass ich ohne auch nicht kann und will, denn es tut meinem Rücken und meiner Seele wahnsinnig gut. Naja und so 2x die Woche ins Wasser -
- ach das passt immer noch rein
Naja und da ich ja meine Räder auch sehr gern habe und ihre Rufe "Beweg mich" nicht lange ignorieren kann, werde ich wohl ab und an ne kleine Ausfahrt machen -
- denn das paßt immer noch rein
Ihr seht, so oder so - ich kann ja gar nichts anderes tun, als mich zu beugen und anzuerkennen, dass diese komische Sportart, die eigentlich derer drei sind, eine Sucht ist, von der wohl auch ich nicht so schnell wieder wegkommen werden.
Liebe Grüße
Eure Kampa