Sonntag morgen aufgestanden, gefrühstückt und erstmal hat Stefan dummerweise dem Daimler-Navi blind vertraut.
Nach einem kleinen Umweg gings dann aber direkt nach Bad Bodenteich wo wir rechtzeitig ankamen, das Startunterlagen holen hat dann n bissle länger gedauert als geplant, deswegen war die MD (bzw. der Lang-Duathlon) schon im Gange. Den Aufkleber fürs Rad hab ich direkt mal auf die falsche Seite geklebt und deswegen vom Kampfrichter beim einchecken nen Rüffel bekommen.
Platz einrichtgen ist bei so nem Duathlon ja extrem schnell erledigt, an 3 Gels hab ich grad noch gedacht, fürs Laufen hab ich die komplett vergessen...
Dann draussen noch den Andre getroffen, n bissle gequatscht, immer wieder Frank angefeuert und irgendwann hab ich mich dann umgezogen. Und 10Min vorm Start Richtung Startlinie, mal kurz n bissle gelaufen, hm irgendwie fühlt sich der linke Oberschenkel nicht überragend an, aber geht. Beim Lauf dann schön hinten angestellt.
Irgendwann gings dann los, versucht möglichst locker und nicht zu schnell zu laufen. Ziel war irgendwas so um die 6:30-6:45, geklappt hat das nur bedingt, irgendwie war ich dann doch nen Tacken schneller. Beim ersten Mal ist der Hügel zur Verpflegung hoch echt noch richtig schön locker zu laufen. Einmal Wasser geschnappt, die Hälfte in den Mund den Rest aufs Radtrikot, das war so nicht geplant... Wer den Hügel macht will auch wieder runter, in meinem Fall wohl eher muss, denn beim runterlaufen hats mir wieder so richtig böse in den Oberschenkel gezogen. Bei nem Training hätt ich da sofort aufgehört, aber beim Wettkampf wollt ich jetzt so lange laufen bis nix mehr geht. Selbst bei den Bodenwellen hat ich teilweise das Gefühl, dass der Oberschenkel schlimmer wird. Ich bin dann halt weiter gelaufen. An der "Fanmeile" hab ich dann schon angedeutet, dass mein Oberschenkel böse zickt. Beim Laufen ist es dann irgendwann nochmal besser geworden, da ich ja soweit wie möglich kommen wollte, hab ich überlegt wie ich denn den Hügel runterkommen sollte, gehen, rückwärts laufen? Bei der Verpflegungsstation wieder n bissle Wasser genommen, halb getrunken der Rest in die Mütze. Berg runter hab ichs dann mit Trippelschritt probiert, dass hat sogar erstaunlich gut geklappt. Im Endeffekt hab ich die Laufstrecke in 32:01 hinter mich gebracht, n Stückle schneller als geplant.
Schnell gewechselt und dann losgefahren. Raus aus Bad Bodenteich und dann: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU, mir isses wieder richtig schön hinten in den Hintern reingezogen, und der Schmerz fängt an runter zum Bein zu wandern, also erstmal schön langsam machen und wie blöd in die rechte Arschbacke gedrückt. Nach ner gefühlten Ewigkeit (dürften so 8-12km gewesen sein) wurde der Schmerz weniger. Mir ist dann eingefallen, dass ich früher bei den Problemen mit dicken Gängen und im Stehen besser ging. Also aufs große Blatt und durchziehen. Ab dem Zeitpunkt hab ich eigentlich gedacht, dass laufen zum Schluss nicht mehr klappen wird, also gibts halt Abschuss aufm Rad.
Bei km20 bin ich dann in ein kleines Loch gefallen, nach nem Gel gings wieder. Nach 27km gehts eine kleine Senke nach dem Kanal runter und ich bin grad so schön am überholen und fleißig kurbeln, als ich plötzlich merk wie sich ein Krampf in der linken Wade breit machen will.
Dann hab ich dass so wie großteils der Athleten gemacht, nachm überholen aufhören zu treten...
Ich bin hab dann versucht die Wade zu dehnen und zu massieren um danach wieder weiter fahren zu können. Ich hab zwar noch 1-2 mal den Ansatz von nem Krampf gespürt, aber im Endeffekt hat die Wade gehalten. Die erste Runde hab ich dann nach ziemlich genau ner Stunde hinter mich gebracht. Auf der Strecke an sich war einiges los, wenn man wollte konnte man aber immer fair fahren und ich hab auch öfters Kampfrichter gesehen. Allerdings wie da der ein oder andere fährt, is ja nimmer feierlich... Da wird überholt und dann schön Oberlenker gefahren, so dass ich quasi aufhören muss zu treten um nicht direkt hinten dran zu hängen und wehe es kommt mal ne angedeutete Asphaltblase (also so 1% Steigung)... Vermutlich zählt das für die meisten schon als Berg und da muss ma ja langsam machen.
Ma muss ja dazu sagen, dass es auf der gesamten Strecke ein Stück gibt, dass mal 7% hat, der Rest der "Steigungen" ist bei maximal 5% und da bin ich dann meistens an den Leuten vorbei, gerne und oft im stehen.
Bei km55 hab ich mir dann mein zweites Gel eingeschoben und die 59,1km (laut meinem 920xt) hab ich 1:56:16 gebraucht (30,5er Schnitt
)
Der zweite Wechsel war dann schon wesentlich langsamer, aber ich war mir ja immernoch nicht sicher ob ich die 10km überhaupt laufen kann. Das letzte Gel eingepackt und losgetrabt. Irgendwer hat doch auf den Hügel was draufgetan oder? Vorher war der irgendwie flacher.
An der Verpflegungsstation gabs wieder Wasser und der Rest in die Mütze, boah hat das gut getan. Berg runter wieder getrippelt, alles noch im grünen Bereich, laufen ging im Bereich um 6:45 aber es wurde gut anstrengend, also beschlossen das Gel vor der nächsten Verpflegungsstation einzuwerfen. Den Berg hoch war dann irgendwie mal kurz der Ofen komplett aus, also bin ich da n Stück gegangen, an der Verpflegungsstation gegangen und wieder Wasser trinken und in die Mütze, das tut so gut, wenns den Rücken runter läuft.
Ich wurde immer langsamer hab aber noch versucht die Pace unter 7min/km zu halten, hat auch meist geklappt, den Berg hoch wieder ein Stück gegangen, an der Verpflegungsstation das Wasserspiel wie zuvor und diesmal noch nen Becher Cola. Unten am Berg ist mir aber klar, dass ich das Ding auf jeden Fall heimbring, nur ob ich die 10km in unter 1:15h schaff... Jetzt wirds aber so richtig zäh, die Pace geht weiter runter. Die Beine wollen nicht mehr, die Füße tun weh, aber irgendwie schaff ich das jetzt noch. Die Fankurve hat nochmal versucht mich anzulügen (weil ich da noch gut ausgesehen hab...
) Auf der letzten Runde hab ich mich dann bei den Helfern und Anfeuerern noch bedankt. Zur Verpflegungsstation wieder n Stück gegangen, dann wieder Cola/Wasser wie zuvor, runter und mir das Ziel immer stärker herbei gewünscht. Meine Idee den letzten km noch schneller zu machen hab ich verworfen weil komplett am Ende.
Etwas locker wurde ich dann erst auf der Zielgeraden, da hab ich mich dann auch gefreut, aber ausser kurz Arme heben, war nix mehr wirklich drinnen.
Der zweite Lauf war dann 10,25km in 1:13:06
Gesamt 3:45:31
https://connect.garmin.com/modern/activity/818490850So anstrengend und schmerzhaft war vorher glaub ich noch kein Wettkampf, also nicht so schmerzhaft auf jeden Fall.