Hmm, alles zusammen gesehen kann man es als ein ärgerliches Wochenende abschreiben.
Samstag Abend auf einem Geburtstag gewesen und reingefeiert- betont ohne Alkohol und Hauptaugenmerk auf vegetarische Kost gelegt, da ich weiss, dass ich damit besser zurecht komme.
Sonntag früh raus, kurz nach 7 in den Zug gehopst, den Schienenersatzverkehr bequatschen können und ich wurde kurz vor dem Start herausgelassen.
Nachgemeldet, inkl. Gebühr waren es 11 Taler für 10km, HM und M hätten all-in 16 gekostet.
Umgezogen, kurz geschlummert (war ja noch früh, Start erst um 10 Uhr), im Nieselregen gen Start geschlurft; bei 15 Grad nahezu optimale Bedingungen. Als der Sprecher dann verkündete dass der westdeutsche Meister über 3000m am Start ist, dachte ich mir noch- oh Kacke!
Im 3.30-3.40er los gelaufen mit eben diesem jungen Burschen und einem Triathleten, die ersten 3km alle Kopf an Kopf. Asphalt, Schotter und kurze enge Wege an irgendeinem Fluss entlang wechseln sich ab.
Der Triathlet hat ein flotteres Tempo, das mir subjektiv zu hoch erscheint, also gut, ziehen lassen. Irgendwann bekommt er einen Krampf in der ischiocruralen- durch die Ultras bin ich zu sozial geworden, ich stoppe sogar kurz und motiviere ihn. Dann geht's wieder, er läuft wieeder und gewinnt sogar nachher.
Bei km 7,5-8,0 kommt noch ein "Hügel", 3-4% Steigung mit Gegenwind, fieses Ding.
Dann ins Ziel gekommen, 37.44 Endzeit, Dritter. Gewinner 36.45, Platz 2 um die 10 Sekunden langsamer.
Von den anvisierten 34,35 meilenweit entfernt, mangels einer ziehenden Gruppe allerdings im Alleingang schwerer einzuhalten; von der 36er Bestzeit nicht zu sprechen.
Im Ziel etwas Cola, meine anfänglichen Pläne, die 35km nach Hause noch zu laufen, verwerfe ich angesichts des starken Regens. Körperlich geht's mir gut, in etwa als ob ich 15km Trails gelaufen bin. Ein leichtes Ziehen ist zu spüren, jedoch keine Erschöpfung, kein kaputt-sein, und auch jetzt, einen Tag später, keinen Muskelkater (bis auf ein leichtes Ziehen in den Waden, verstärkter Vorfusslauf, normal laufe ich Mittel- bis Vorfuss).
Was hat's mir gezeigt? Tempohärte ist etwas, was man nur auf der Bahn trainieren kann. Das hohe Tempo funktioniert irgendwo, nur müssen Körper und Geist auch an die dauerhafte Bereitstellung dessen gewöhnt werden.
Wirklich geschafft mich der Wettkampf nicht, müde war ich danach ebensowenig. EInzig das hohe Tempo halten ging nicht, wollte ich nicht, konnte ich nicht. Komisch.
Atmung habe ich bei km5 umgestellt von 2:1 auf 2:1:1:1, aber auch das funktionierte, Seitenstechen gab's einmal für 100m.
Meine Stärken aktuell scheinen echt in der Länge zu liegen. In Zukunft gucke ich dann, ob ich ab und an was kurzes laufe- dafür muss ich aber zwingend auf die Bahn. Anders funktioniert es nicht. Mit beginnendem Semester hätte ich diese wieder...
Oder nur bei Lang bleiben. Dann wird die Geschwindigkeit runter- und die Entfernung raufgefahren. Irgendwie interessant, aber solange ich theoretisch schnell bin, sollte man das erhalten.
Halbmarathon wurde 'gewonnen' in 1.28, M in 3.23. Nicht die schnellsten Zeiten, auch so etwas hätte ich locker drauf gehabt.
Das 'gewonnen' in Anführungszeichen, weil ich eine solch kuriose Situation noch nie erlebt habe. Ergebnisliste gibt es nur altersklassenbasiert, Siegerehrung ebenso.
Meine AK habe ich gewonnen, dafür eine Urkunde bekommen, einen Pokal bekommen jedoch nur die AK-Plätze, die aus Hückelhoven selbst kommen- dadurch sind sie Stadtsieger.
Da es viele AKs mit vielen Einheimischen gibt wurden für die 10km bestimmt 10-15 Pokale verteilt.
Wenn aber Platz 1 und 2 nicht aus der Stadt kommen, stehen alle drei auf dem Treppchen, alle drei bekommen eine Urkunde, jedoch nur der Dritte einen Pokal.
Eine Gesamtwertung für jeden der Läufe existiert nicht, nur AK. Habe ich so nich nie gesehen...