Habt Ihr schon mal ein Schwein geschlachtet???
Nein??
Ich schon, und zwar nicht nur eines. Zusätzlich zu dem Verkauf unserer Viecher haben wir 2-3* im Jahr selbst ein Schwein geopfert.
Seit ich 6 bin, bestand mein Job immer darin, dem, mit einem Bolzenschußgerät betäubten Tier, die Kehle aufzuschneiden, dass Blut in einen Tonkrug laufen zu lassen und dann schaumig schlagen.
Danach wurde ich glücklicherweise dadurch erlöst, dass ich zum Unterricht mußte. Als ich dann gegen 14.00 aus der Schule kam, war das Tier schon größtenteils in einer Vielzahl von Büchsen und Gläsern verschwunden.
Wenn ich damals schon gewußt hätte, wie einfach ich diesem Märtyrium entkommen konnte, glaubt mir, ich könnte meine Hände heute noch in Unschuld waschen.
Schweinebrühe besteht zu ca. 90% aus Wasser. Dieses wird mit haufenweise Gewürze in einem riesigen Kessel (ca. 1m³) zum Kochen gebracht. Dann kommt alles vom Schwein rein, was nicht sofort als Schnitzel oder Salami endet. Nochmal Kochen, und das Wasser dann abgießen. Der Rest wird durch den Fleischwolf gejagt, ordentlich in Gelatine verpackt und fertig ist die Sülze. Woher Kopfsülze Ihren Namen hat, könnt ihr euch ja denken.
Eine Tradition ist es, beim Schlachten jemanden auf den Arm zu nehmen. Irgendwann war ich dran, was ich natürlicherweise nicht wußte. Ich wurde also von unserem Hause ins Nachbardorf geschickt, um von einer Bekannten die "Sülzenpresse" zu holen. Ich bekam dort eine Sack voll irgendwas drin, ohne mir große Gedanken zu machen. Zu Hause angekommen, grinsten alle schon wie blöde und "baten" mich doch den Sack zu öffnen. Was ich auch tat. Unter riesigem Gejohle der anderen stellte ich fest, das lediglich Sägespäne und Holzscheite drin waren. Super, erstens haßte ich das Schlachten, und zweitens haßte ich veräppelt zu werden. (Ich war das jüngste Kind, und wurde oft veräppelt).
In meiner unendlichen Wut hab ich den Sack genommen, und in die gerade blubbernde Brühe geschüttet. Der Jahresverdienst eines Bergbautagebauers wurde innerhalb von Sekunden von Sägemehl aufgesogen. Das Gelächter war sofort tot, ich bekam ein Jahr Stubenarrest und Fernsehverbot, und durfte mich dem Schlachten auf 50m nicht nähern. Und das war´s wert.
Der männliche Teil der Mitleser wird sich jetzt bestimmt denken, na toll bei der gesunden Ernährung die der auf dem Bauernhof hatte, muß er ja fit sein, und nie krank werden. Immerhin enthält Spargel viele B Vitamine; ist entschlackend und mit einem schönen Schnitzel sogar Eiweißlieferant. Wenn Ihr jedoch denkt, dass sowas gesund ist, dann mache ich euch folgenden Vorschlag: Eßt einen Kilo Spargel, und fragt dann eure Freundin nach dem Oralverkehr, ob DAS gesund sein kann.
Nein, nicht Spargel essen macht fit, sondern Spargel stechen. Ich hab ca. 10 Jahre lang 2x am Tag Spargel gestochen. Und glaubt mir, ich kann 500km in Aeroposition liegen, ohne dass sich ein Rückenmuskel bewegt.
Frau Merkel, du machst mir keine Angst, ostdeutsche Arbeitslose zum Spargeleinsatz zu zwingen. Dich schlage ich allemal, auch mit einem stumpfen Messer.
Guten Appetit und
gute Nacht
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