Challenge Roth 2015, oder auch: hinten kackt die Ente..
Dieser Spruch von Sportfreundin Julia Nikopodolus ging mir gestern zig mal durch den Kopf.. aber alles der Reihe nach.
Wir sind vor einer Woche am Samstag angereist in unser Domizil in Dürrenmungenau, ein kleiner Ort auf dem Land, 15 km westlich von Roth, da wars heiss wie die Sau. Am Sonntag morgen sind wir dann früh um 8 Uhr nach einer bescheidenen Nacht die Radstrecke abgefahren, weil ich die noch mal unbedingt in Ruhe anschauen wollte.
So vergingen die Tage, Montag waren wir schwimmen im Brombachsee und abends ne Stunde joggen bei 30 grad, Mittwoch kurz radeln und joggen, nachmittags kam dann unser langjähriger Kumpel Markus, mit dem ich hier schon 1989 zusammen gestartet bin.
Donnerstag haben wir die Startunterlagen abgeholt und sind über die Messe, alles war noch super relaxed, wie eigentlich das ganze Wochenende. Freitag morgen Testschwimmen im Kanal und ne Stunde Radeln, da kam erstmals richtig Wettkampfstimmung auf, da war schon irre was los. Samstag wurde es dann ernst, mit grossem Check in..
Sonntag morgen sind dann kurz nach 3 raus, die anderen beiden sind zuerst los, Angis Start war um 6:40, Markus 7:05 und ich war um 7.30 darn. Als ich am Shuttleparkplatz in Roth war war, kam der erste Schock, Radflaschen im Kühlschrank vergessen.. ich Vollidiot.. bah.
Am Wechselplatz musste ich mir dann erst mal eine Pulle besorgen.. hatte zum Glück noch ein Gel dabei und Wasser. Powerbars hatte ich mir genügend eingepackt.
Der Start und alles vorher war sehr entspannt, 1:12 war die Schwimmzeit, ich hatte mir noch am Freitag wegen des warmen Wassers einen Kurzarm Neo gekauft und das war auch gut so.
Auf dem Rad liefs anfangs noch ganz ok, aber schon nach 50 km merkte ich, das es irgendwie unrund läuft, es wurde immer zäher. Am Solarer Berg stand dann Keko, alles andere hab ich nicht realisiert, da war ich auch schon mächtig angezählt. Die 2. Runde war dann so ne Mischung aus Schadensbegrenzung und taktischem Fahren, die Abfahrten gut ausnutzen, so viel essen, wir irgendwie ging.. vielen anderen gings aber auch nicht besser als mir. Als Radzeit hatte ich am Ende 6:26, mein Ziel war so um 6:10, aber schneller gings gestern einfach nicht. Ich bin absolut fair gefahren, drum herum die meisten anderen auch weitestgehend, insgesamt war ich wirklich positiv überrascht.
Beim loslaufen gings mir erstaunlich gut, die ersten 10 km gingen in einer Stunde weg, dann wurde es aber doch mächtig zäh, bei Km 15 war Sense, dachte ich zumindest.. Bis km 18 wars ein Marsch mit gelegentlichem Versuch, wieder anzulaufen.. irgendwann ging der Schwung dann in Bewegung über und ich bin langsam weitergejoggt.. an jeder Verpflegung immer Gehpause und alles rein, was drinblieb. An der Lände hab ich dann wieder Keko getroffen, da gings mir deutlich besser und von da ab an wars einfach nur noch geil. Schönes Joggen, Leute überholen, verpflegen und von 21 km ab runterzählen. Meine Bekannten im Rennen hab ich auch alle irgendwie mal gesehen, Angi sah super stark aus, um die brauchte ich mir keinen Kopp zu machen. Markus meinte, er würde ins Ziel wandern.
Den Marathon bin ich dann in 4:40 gelaufen, das war vor allem am Ende ein echter Spass, klar war ich auch richtig durch, aber relativ wars genial, es war voll kontrolliert und mir gings deutlich besser, als den meisten anderen Leuten um mich herum.
Die Endzeit war dann 12:33, Angi die alte Rennsemmel hatte 11:30 und Markus war nach 11:50 drin.
Ich bin wirklich froh und erleichtert, das die Geschichte doch noch so gut geklappt hat, die letzten Wochen liefs ja ganz ordentlich, aber nach all den Sachen in den letzten Jahren war ich sehr unsicher, ob ich das noch mal überhaupt packe, eine Langsistanz zu finishen.
Kiwi, on track for Ironman Lanza 2016..
