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Ich komme mal wieder mit meinem alten Problem: das Abfahren.
Irgendwie komm ich da nicht in die Pötte, und langsam weiß ich auch, woran es liegt:
- Angst vor der nächsten Kurve
- kein Vertrauen in die Bremsen
Je steiler der Berg, desto langsamer werd ich weil ich sonst befürchte, im Notfall gar nicht mehr zum Stehen zu kommen. Und wer weiß schon, was hinter der nächsten Kurve lauert? Kurvenfahren selbst ist auch eher mäßig, das mit dem Schräglegen trau ich den schmalen Reifen irgendwie nicht zu.
Interessanterweiße: am Sonntag hab ich meinen persönlichen MTB-Speed-Rekord auf Schotter auf 50 km/h hochgeschraubt. Da sind die Reifen breit und die Bremsen haben den Namen verdient. Dieselbe Strecke auf Asphalt mit dem Rennrad wäre ich höchstens 40 km/h mit Muffensausen runter.
Hat wer nen Tip für mich?

Ja. Andere Bremsen.

Wenn Du am MTB das Gefühl hast, die Bremsen sind besser, stimmt was nicht.

Vor der ausfahrt die Bremsen nachjustieren und die gelenke schön ölen und alle Schrauben kontrollieren. Dann 10 Tassen kaffee trinken und los. Die Strecke 5 mal abfahren jedes mal 5km/h schneller. Irgendwann kennst du die Strecke und hast keine Angst mehr.

1) Üben
2) Üben
3) Üben

Ich bin auch nicht gerade der mutigste beim Abfahren. Aber es ist sehr hilfreich, langsam Vertrauen zum Material und zu sich selbst aufzubauen.

Suche Dir eine Abfahrt aus, vor der Du echten Respekt hat. Fahre sie das erste Mal sehr vorsichtig runter. Dann kanst Du anfangen, bei jeder weiteren Abfahrt die Ideallinie zu verbessern, etwas später zu bremsen, die Schräglage etwas mehr auszureizen, so lange, bis Du an Dein persönliches Limit kommst.

Was auch hilft, ist jemand hinterher zu fahren, der es kann.

Das wird schon

Noch'n Tip: jemanden mitnehmen, ders kann und dem hinterher fahren.

So habe ich abfahren in den Alpen gelernt und bin irgendwann bei knapp 100 Km/h VMax angekommen.

Das finde ich nun wiederum ziemlich mutig...

Ich fahr Shimano 105 - die haben letztes oder vorletztes Jahr in irgendeinem Bremsentest supergut abgeschnitten (ich glaub sogar Testsieger oder Zweiter).

Die Bremse kannste vernachlässigen. Wichtig ist das Zusammenspiel von Klotz und Felge. Wenn das nicht paßt, geht nichts!

Im Prinzip ist Angst was Gutes und wurde von der Natur nicht ohne Grund eingeführt.
Ich bin auch kein begnadeter Schußfahrer, aber ich übe es auf leeren Straßen. Vor allem im Frühjahr, um wieder Gefühl für den Bock zu kriegen.

Bremsen:
Vollbremsungen muß man können. Also mit aller Kraft den Körper hinter den Sattel bringen und abziehen. (Hier macht sich der Rennlenker vorteilhaft bemerkbar, denn beim Horn-Unterlenker kommt man nicht weit genug nach hinten) Erstmal bei Schrittgeschwindigkeit auf nem Parkplatz. Lernziel ist das Gefühl für den Punkt, wenn das Hinterrad hochgeht.
Eine gute Übung ist auch Zielbremsen. Also möglichst genau einen Punkt treffen, an dem das Fahrrad stehen soll. Lernziel: Bremsweg abschätzen

Kurven:
Grundregel: Mit gestrecktem Bein möglichst viel Druck auf das kurvenäußere Pedal bringen. Kann man auch auf einem Parkplatz üben. Dort kann man z.B. Slalom fahren oder immer enger Kreise. Hört sich albern an, aber eine Skater-Schutzausrüstung ist vielleicht garnicht so verkehrt. das nimmt vielleicht den Schiß.
Bei Abfahrten fährt man die Kurven außen an und hört am Kurveneingang auf zu bremsen. Schön außen belasten und das Rad ins Kruveninnere drücken. Der Rest ist Erfahrung (Wie schenll geht welcher Radius) und ein gutes Auge.

Was hast Du für Laufräder bzw. Felgen ? Habe mit Koolstop Gummies sehr gute Erfahrungen bezüglich der Bremsleistung gemacht.

Wo ich Dir trotzdem Recht geben muß : die Bremse am MTB IST besser, einfach weil die breiten Reifen mehr Haftreibung aufbauen können. Hier liegt dann auch ein Tip versteckt : VORNE MEHR Bremskraft geben ! Das Hinterrad blockiert eh zu schnell und ist deshalb zum scharfen Anbremsen vor einer Kurve eher nicht geeignet. Vorne jedoch kann man bei Trockenheit und gerader Fahrt sehr gut zupacken.

Dann natürlich Kurventechnik üben : Beinstellung, Druck auf den Lenker etc. Voraussetzung ist auch ordentliches Material, speziell flatterfreier Rahmen und steife Laufräder, Reifen mit Grip.

Angst ist schlecht. Im Notfall sind übrigens auch 40km/h noch zu schnell Also besser nicht drüber nachdenken...

Gefühl für die Geschwindigkeit hol Dir am Besten auf einer langen gut einsehbaren Abfahrt ohne Kurven. Dann dieselben Kurven wiederholt fahren, dabei die Geschwindigkeit steigern. Du mußt ein Gefühl dafür bekommen, was möglich ist und ab wann es (ohne Fremdeinwirkung) gefährlich wird.

Wie gesagt : ein Restrisiko bleibt immer Helm auf und bei anderen Verkehrsteilnehmern immer für diese im Voraus mitdenken

Jo. Sicherheitshalber hält man alle anderen für blinde Idioten

DAS hast DU gesagt Und übrigens sind mir auch schon Rehe, Katzen und Hunde vorm Rad über die Straße gelaufen. Von tiefliegenden Vögeln mal ganz zu schweigen

Ihr sollt mir hier nicht noch mehr Angst machen!

Im Ernst, Danke für Eure Tips, ich werd's mal ausprobieren.
Aber eins muß ich noch loswerden: @trifi70, als Fahrzeugtechniker kenne ich ein paar fahrdynamische Grundsätze, insofern fristet meine Hinterradbremse schon das ihr gebührende Schattendasein.

4-Räder haben nur (im allgemeinen ) den Vorteil, eher schwer umzukippen in der Kurve Wäre doch mal ne Idee : Stützräder zum Kurvenfahren üben

Ein Freund von mir meinte, dass man sich sicherer fühlt, wenn man das Knie ans Oberrohr legt und IMO hat er Recht! Ich komme jedenfalls seither wesentlich flotter die Berge runter!